Die sogenannte 2G-Regel, also das Verbot, nur getesteten Personen den Zugang zu bestimmten Orten zu ermöglichen, könnte zur Bekämpfung der Pandemie verallgemeinert werden. Experten und Volksvertreter wollen diese Möglichkeit des Bundesrates zur Verpflichtung machen.
Bundespräsident Guy Parmelin schließt diese flächendeckende Einführung nicht kategorisch aus, wenn die am Freitag getroffenen Massnahmen nicht die gewünschte Wirkung zeigen. „Es gibt nicht mehr viele Möglichkeiten“, sagte Parmelin am Samstag im Radio des deutschsprachigen Senders SRF. „Wenn wir keine Impfpflicht haben wollen, bleiben nur Maßnahmen wie die Verallgemeinerung der 2G-Regel.“
Am Freitag habe die Regierung öffentlichen Einrichtungen und Veranstaltern von Indoor- und Outdoor-Veranstaltungen die Möglichkeit gegeben, die 2G-Regel (für Geimpfte und Genesene auf Deutsch, also Geimpfte und Geheilte) einzuführen und den Zugang nur nachgewiesenen Personen zu verbieten, wies er darauf hin . Präsident der kantonalen Gesundheitsdirektorenkonferenz Lukas Engelberger in einem Interview vom SonntagsBlick am Sonntag.
Aber wenn die aktuelle Dynamik der Epidemie nicht zu kontrollieren sei, werde die 2G-Regel nicht ausreichen, so Engelberger weiter. Wir werden die Pflicht zum Tragen einer Hygienemaske ausweiten und Kapazitätsgrenzen einführen müssen, glaubt er.
Impfpflicht
Für Guy Parmelin geht es jedoch nicht darum, heute eine Impfpflicht vorzuschreiben. „Wir haben immer gesagt, dass wir das nicht wollen.“
In der Schweiz sei es eine persönliche Entscheidung, sich impfen zu lassen oder nicht, betonte der Präsident der Eidgenössischen Impfkommission. „Eine generelle Impfpflicht würde gegen diesen Grundsatz verstoßen“, sagte Christoph Berger im Gespräch mit der NZZ am Sonntag. Für den Ausschuss könne eine Impfpflicht erst in Betracht gezogen werden, wenn sich alle anderen Maßnahmen, einschließlich der Unterbringung, als wirkungslos erwiesen hätten.
Herr Engelberger ist seinerseits der Ansicht, dass die Impfpflicht die Impfrate gegen das Coronavirus nicht wesentlich erhöhen wird. Es würde nur eine große Bedrohung darstellen, die die Motivation zur Impfung gefährden könnte. „Um die Impfpflicht durchzusetzen, müsste die Schweiz so harte Methoden anwenden, dass das Verhältnis zwischen Bürgern und Staat auf Dauer ernsthaft beschädigt würde.“
„Nichts darf ausgeschlossen werden“
Die Verschlechterung der Gesundheitslage beunruhigt auch die Politik. PS-Co-Vorsitzender Cedric Wermuth (AG) forderte in der Sonntagszeitung «eine schnelle offene Debatte über Massnahmen wie die 2G-Regel oder die Impfpflicht». Nach 20 Monaten Pandemie sei nichts mehr auszuschließen, fügte er hinzu.
Der Präsident der Vert’libérale, Jürg Grossen (BE), deutete seinerseits in der Sonntagszeitung an, weiter auf „Eigenverantwortung und Anreize“ setzen zu wollen.
Dieser Artikel wurde automatisch veröffentlicht. Quelle: ats
„Fernsehfreak. Freundlicher Autor. Bierkenner. Unverschämter Verfechter der sozialen Medien.“