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Die Schweiz ist nicht immun gegen neue Poliofälle

by Eckhard Goudier

Polio, eine in der Schweiz in den 1990er-Jahren ausgerottete Krankheit, könnte zurückkehren. Das erhöhte Risiko der Einfuhr des Virus, das in anderen Ländern immer noch besteht, und eine zu niedrige Impfrate würden laut polio.ch ein solches Szenario ermöglichen.

Das Risiko neuer Polio-Fälle in der Schweiz sei „realistisch“, da das Virus wahrscheinlich aus Afghanistan und Pakistan komme, den einzigen beiden Ländern, in denen die Krankheit noch endemisch sei, sagt die Polio-Interessenorganisation. Krankheit am Freitag in einer Pressemitteilung. Zumal die überwiegende Mehrheit der Infizierten keine Symptome aufweist.

Um die Ausbreitung des Virus zu stoppen, ist eine Impfquote von 95 % bei 8-jährigen Kindern erforderlich. Allerdings erreichen laut polio.ch nur ein Drittel der Kantone dieses Ziel. Luzern weist mit 89 % die niedrigste Quote auf. Generell gilt die Zentralschweiz als das am schlechtesten geschützte Gebiet.

Laut Bundesamt für Gesundheit ist die Durchimpfungsrate in der Schweiz hoch. Das Risiko einer Einschleppung der Krankheit in das Land sei zwar „sehr gering“, sei angesichts des aktuellen internationalen Kontexts und der Verringerung der Impfrate in bestimmten Ländern jedoch immer noch möglich, sagte der Sprecher gegenüber Keystone-ATS. Aus diesem Grund wurden Empfehlungen an die Kantone gerichtet, damit diese das Vorgehen im Falle einer Fallentdeckung kennen.

Die Krankheit, die durch kontaminiertes Wasser oder Lebensmittel übertragen wird, ist kürzlich in den Gazastreifen zurückgekehrt, wo die humanitäre und gesundheitliche Lage aufgrund des Krieges zwischen Hamas und Israel katastrophal ist. Nach der Entdeckung des ersten Poliofalls in der Region seit 25 Jahren hat die WHO eine große Impfkampagne gestartet, um das Risiko einer Epidemie einzudämmen.

/ATS

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