Das während der Pandemie von Pflegekräften angesammelte Solidaritätskapital kam der Pflegeinitiative zugute. Laut einer Hochrechnung von gfs.bern unterstützten die Menschen am Sonntag den Text mit 61 %.
Die ersten kantonalen Teilergebnisse bestätigen den Trend. Die Genfer stimmten mit 63,8% für den Text, nachdem sie 95% der abgegebenen Stimmzettel ausgezählt hatten, die Waadtländer mit 62%, während ein Drittel der Gemeinden ihre endgültigen Ergebnisse bekannt gaben.
In Zürich wäre es mit 62,3% ebenfalls bejahend. Basel-Stadt unterstützte den Text nach ersten Ergebnissen mit 66,2% der Stimmen. Das Ja gewinnt auch in Graubünden (65,2%).
Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen
Der Schweizerische Verband der Krankenpfleger (ASI), Initiator der Initiative, hat sich für die Nachfolge entschieden. Die Branche sieht sich einem wachsenden Arbeitskräftemangel gegenüber. Es hat rund 12.000 offene Stellen, davon 6.300 für Pflegekräfte.
Eine alleinige Ausbildungsoffensive, wie sie im indirekten Gegenprojekt vorgesehen ist, reicht laut Befürwortern des Textes, insbesondere von der Linken und dem Schweizerischen Ärztebund, nicht aus. Höhere Löhne und Arbeitsbedingungen für Pflegekräfte sind für den Verbleib des ausgebildeten Personals im Beruf unabdingbar.
Das bürgerliche Lager befürchtet, dass bis zur Umsetzung der Initiative mehrere Jahre vergehen werden. Und mehr als mit dem Gegenprojekt werden die Initiatoren nicht erreichen, denn eine Änderung der Befugnisse der Eidgenossenschaft ist nicht möglich. Diese Verzögerung wird letztendlich von den Pflegekräften getragen.
Gleichberechtigung
Es ist das erste Mal seit 1981, dass eine Gewerkschaftsinitiative angenommen wird. Das Volk hatte damals 60,3% der Initiative für die Gleichberechtigung von Mann und Frau angenommen.
/ ATS
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