Das während der Pandemie von Pflegekräften angesammelte Solidaritätskapital kam der Pflegeinitiative zugute. Die Sonntagsbürger unterstützten den Text mit 61 %.
Alle französischsprachigen Kantone haben die starke Pflegeinitiative unterstützt. Der Jura stimmte mit überwältigender Mehrheit für den Text mit 66,4% zustimmenden Stimmen. In den Kantonen Waadt und Freiburg wurde die Initiative mit 64,7% Ja leicht durchgesetzt.
Genf unterstützt sie mit 64,4% der Stimmen für die Initiative. Dies geschieht auch deutlich auf der Rampe in Neuchâtel mit 63,9%. Auf Romands Seite waren die Walliser mit 59,2% der Stimmen am wenigsten bereit, ihn zu unterstützen.
Neben Sarine war auch die Unterstützung für die Initiative massiv. Nur ein Kanton widersetzte sich der Volksinitiative. Der Appenzeller Mittelkanton Innerrhoden hat mit 53% der Stimmen Nein gesagt.
Basel-Stadt war mit 66,6% ja der Champion der Pflegenden. Berna bekräftigte seine Unterstützung mit 63,9%. Der Text überzeugte auch Schaffhausen (63,5%), Zürich (61,8%) oder Basel-Land (62%).
Insgesamt erhielten rund 2,16 Millionen Wähler eine positive Stimme. Das Feld der Nein sammelte rund 1,38 Millionen Stimmen. Die Wahlbeteiligung lag bei 64,5% der Wähler.
Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen
Der Schweizerische Verband der Krankenpfleger (ASI), Initiator der Initiative, hat sich für die Nachfolge entschieden. Die Branche sieht sich einem wachsenden Arbeitskräftemangel gegenüber. Es hat rund 12.000 Stellen zu besetzen, davon 6.300 für Pflegekräfte.
Eine alleinige Ausbildungsoffensive, wie sie im indirekten Gegenprojekt vorgesehen ist, reicht laut Befürwortern des Textes, insbesondere von der Linken und dem Schweizerischen Ärztebund, nicht aus. Eine Anhebung der Löhne und Arbeitsbedingungen der Pflegekräfte ist für den Verbleib des ausgebildeten Personals im Beruf unabdingbar.
Das bürgerliche Lager befürchtet, dass bis zur Umsetzung der Initiative mehrere Jahre vergehen werden. Und mehr als mit dem Gegenprojekt werden die Initiatoren nicht erreichen, denn eine Änderung der Befugnisse der Eidgenossenschaft ist nicht möglich. Diese Verzögerung wird letztendlich von den Pflegekräften getragen.
Eine Premiere
Der Pflegetext ist die erste Initiative für eine anerkannte Berufsgruppe seit Einführung des Initiativrechts. 1981 hatten 60,3% der Bevölkerung die Gleichberechtigung von Männern und Frauen akzeptiert.
Dies ist das erste in der Schweiz akzeptierte Gewerkschaftsprojekt. Die Initiative wurde zugunsten eines Gegenvorschlags von Bundesrat und Parlament zurückgezogen.
/ ATS
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