Behindertenrechte werden in der Schweiz nicht genügend respektiert, stellt Inclusion Handicap fest. Hunderte Menschen versammelten sich am Mittwoch in Bern, um auf die Mängel hinzuweisen und die Behörden zum Handeln aufzurufen.
Die Schweiz wende die UNO-Behindertenrechtskonvention (BRK) nicht systematisch an, habe sie aber 2014 ratifiziert, stellt Inclusion Handicap fest.
Mit der Einhaltung dieses Textes verpflichtet sich die Schweiz, die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen am gesellschaftlichen Leben sicherzustellen. Aber in Wirklichkeit bleiben viele Hindernisse bestehen.
„Zu kompliziert oder zu teuer“
«Wenn es darum geht, konkrete Massnahmen umzusetzen, wird uns oft gesagt, dass es zu kompliziert oder zu kostspielig sei. Wir haben die gebrochenen Versprechen satt», wird Chris Heer, Leiter Sozialpolitik bei Agile.ch, in einer Presseaussage zitiert.
Zwischen dem 14. und 16. März wird die Schweiz erstmals auf ihre Anwendung der CRPD geprüft. Sie ist der Ansicht, dass sie die Anforderungen aus dem Abkommen bereits weitgehend erfüllt.
Das Fazit des aktualisierten Alternativberichts, den Inclusion Handicap für den Ausschuss der Vereinten Nationen für die Rechte von Menschen mit Behinderungen erstellt hat, ist jedoch eindeutig: Die Schweiz ist noch weit davon entfernt, ihren Verpflichtungen nachzukommen.
Kommunizieren Sie in Ihrer Sprache
Menschen mit Behinderungen und ihre Organisationen wollen nicht länger warten. „Wir wollen Zugang zu Bildung, zum Arbeitsmarkt, zur Kultur, zum Sport usw.“, sagt Verena Kuonen, Co-Präsidentin von Inclusion Handicap.
Wie in verschiedenen Reden hervorgehoben wurde, gibt es viele Beispiele für nicht umgesetzte Bestimmungen der CRPD. «Gehörlose Schüler müssen endlich in ihrer Muttersprache kommunizieren und lernen können», sagt etwa Tatjana Binggeli, Präsidentin des Schweizerischen Gehörlosenbundes. Kurz gesagt, es muss jetzt und auf allen Ebenen gehandelt werden.
das Protokoll ratifizieren
Die Schweiz muss zudem das Fakultativprotokoll zur CRPD ratifizieren. Dieser Schritt würde es Menschen mit Behinderungen ermöglichen, nach Ausschöpfung aller innerstaatlichen Rechtsmittel ihre Rechte vor dem UN-Konventionsausschuss geltend zu machen.
Die Ratifizierung würde auch die Umsetzung der in der CRPD verankerten Rechte sowie die Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen stärken, glaubt Inclusion Handicap. Mit einer Petition bittet die Organisation den Bundesrat, das Verfahren unverzüglich einzuleiten.
für die richtige Pflege
Auch der Arbeitskreis für bedarfsgerechte Pflege von Menschen mit geistiger oder Polybehinderung (ABMH) stellt Forderungen, die die Situation in diesem Bereich als unbefriedigend einstufen.
Bitten Sie beispielsweise darum, dass diese Personen sich aktiv an den sie betreffenden Entscheidungen beteiligen. Die medizinische Versorgung von Menschen mit Behinderungen sollte auch in die Ausbildung des medizinischen Personals integriert werden.
Außerdem müssen zusätzliche Ressourcen freigesetzt werden. Tatsächlich sind die Zeit und die finanziellen Ressourcen, die derzeit für die medizinische Versorgung dieser Patienten bereitgestellt werden, die anspruchsvoller sind als für die allgemeine Bevölkerung, unzureichend.
Auch in Krankenhäusern sollten Personen benannt und geschult werden, die für Behindertenfragen zuständig sind. Sie seien aufgerufen, Menschen mit Behinderungen, ihre Familien, aber auch das Pflegepersonal zu informieren.
Dieser Artikel wurde automatisch veröffentlicht. Quelle: ats
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