Zürich (awp) – Unverzichtbar in der Welt des Sports, insbesondere des Fussballs, aber auch der Kunst und Unterhaltung, ist die Zukunft der Sponsoring-Aktivitäten der Credit Suisse von grosser Ungewissheit geprägt. Laufende Verträge bleiben bestehen, aber die Empfänger dieser Zuschüsse müssen eventuell neue Sponsoren suchen.
Die Zahlen sind unvollständig, um den Umfang des Sponsorings beim Bund einzuschätzen, die Credit Suisse und die Hilfeempfänger legen die Höhe nicht offen. Doch nach Schätzungen von Swissfoundations, dem wichtigsten Dachverband der Stifterstiftungen, wird das Engagement der Kulturstiftungen im Land auf rund 500 Millionen Franken pro Jahr geschätzt.
Auf Seiten der öffentlichen Hilfen verteilten Bund, Kantone, Städte und Gemeinden im Jahr 2019 insgesamt mehr als 3 Milliarden Franken zur Unterstützung von Kunst und Unterhaltung, wie das Bundesamt für Kultur im Detail ausführte. Allein die Filmproduktion erhielt somit 129,1 Millionen.
Für das Zurich Film Festival, das dieses Jahr zum 19. Mal stattfindet, ist die Bank mit den zwei Schleiern, die gerade vom Konkurrenten UBS übernommen wird, ein „Hauptpartner“. «Das ist unsere höchste Partnerkategorie», erklärt Kaja Eggenschwiler gegenüber der Agentur AWP, ohne die genaue Höhe der finanziellen Unterstützung zu verraten. Die Credit Suisse unterstützt das Zurich Film Festival seit seiner Gründung im Jahr 2005 mit laufenden Verträgen für dieses und nächstes Jahr.
„Wir gehen derzeit davon aus, dass die CS ihre Partnerschaft aufrechterhalten wird“, sagte der Festivalsprecher, aber „der Verlust eines Seniorpartners wäre sicherlich zu spüren.“
Dieselbe Beobachtung auf Seiten des Zürcher Opernhauses, was «ein substanzielles Engagement der Credit Suisse», einem langjährigen Partner des Opernhauses, hervorrufe. „Wir sind überzeugt, dass die Credit Suisse ihre bestehenden vertraglichen Verpflichtungen gegenüber dem Opernhaus Zürich bis Sommer 2024 aufrechterhält“, sagte Sprecherin Bettina Auge, die sich nicht weiter äußern wollte.
Die Finanzhilfe der Credit Suisse ist in der Stadt Zwingli unverzichtbar und reicht weit über die Schweiz und das Ausland hinaus. Zu der langen Liste der Nutznießer aus der Welt der Kultur gesellen sich das Museum of Fine Arts in Bern, die Fondation Hermitage in Lausanne und das Orchestre de la Suisse Romande sowie die National Gallery in London und das Sydney Symphony Orchestra.
Die Welt des Sports ist mit dem emblematischen Roger Federer nicht weit dahinter. Die Credit Suisse unterstützt die Tennisspieler-Stiftung seit zehn Jahren mit jährlich einer Million Dollar. Die Roger Federer Foundation (RFF) engagiert sich besonders für den Zugang zu Bildung für Kinder.
Was ist mit der Credit Suisse Arena?
Neben Golf- und Reitturnieren hat sich die Credit Suisse im Laufe der Jahre zu einem wichtigen Sponsor des Schweizer Fussballs entwickelt. Die Zwei-Segel-Bank, die der Bundesrat Ende März vor dem Beinahe-Konkurs gerettet hat, ist seit 30 Jahren Hauptpartner des Schweizerischen Fussballverbandes (ASF). Die Einrichtung gab der Credit Suisse Super League, der Schweizer Fussballmeisterschaft und dem künftigen Stadion in Zürich, das Credit Suisse Arena heißen sollte, seinen Namen.
Die Anbringung des Namens der Bank auf dem Stadion an der Limmat hätte den beiden lokalen Vereinen FCZ und GCZ laut Schätzungen der Neuen Zürcher Zeitung rund 1,5 Millionen Franken eingebracht.
„Die Credit Suisse hat die Entwicklung, Förderung und Professionalisierung des Schweizer Fussballs seit 30 Jahren massgeblich unterstützt“, erinnert sich Adrian Arnold. Laut dem ASF-Sprecher hat die Bankengruppe «regional und international einen grossen Beitrag zur Entwicklung des Schweizer Männer- und Frauenfussballs geleistet».
Der Vertrag zwischen der Credit Suisse und ASF läuft bis Ende Juni 2024, und Arnold erwartet, dass diese Partnerschaft „in jeder Form auch in Zukunft fortgesetzt wird“.
Auf Anfrage von AWP versicherte die Bank, ohne weitere Details, „ohne Änderungen an ihren derzeitigen Verpflichtungen fortzufahren“. Bei UBS, die über die UBS Foundation auch am Sponsoring beteiligt ist, ist man der Ansicht, dass es noch zu früh ist, dieses Problem anzugehen und der Übernahme der Credit Suisse den Vorrang zu geben.
al/ib

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