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Dussey neuer Chef des Geheimdienstes – RSI Schweizer Radio und Fernsehen

by Juliane Meier

Christian Dussey wird neuer Direktor des Schweizer Nachrichtendienstes (SIC). Der derzeitige 55-jährige Botschafter im Iran wird sein Amt am 1. April 2022 antreten und Jean-Philipp Gaudin ersetzen, der am 31. August aus dem Amt ausgeschieden ist.

Die Ernennung wurde heute von der Regierung mit einer Pressemitteilung offiziell gemacht. Am Nachmittag war zudem in Bern eine Pressekonferenz zur Vorstellung von Dussey angesetzt, die später wegen einer leichten Grippe, von der Bundesrätin Viola Amherd betroffen war, abgesagt wurde.

TG 20 vom Mittwoch 10.11.2021

Aus dem Auswahlverfahren geht hervor, dass „Dusseys Profil den Anforderungen am besten entspricht“. Dank seiner Aus- und Weiterbildung sowie seiner langjährigen Erfahrung in Verwaltung und diplomatischen Diensten erfülle der 55-jährige Mann die notwendigen Kriterien für die Position des Direktors des SIC vollumfänglich, so der Bundesrat. Er hat insbesondere Erfahrung im operativen und strategischen Verhalten, ist mit politischen Prozessen bestens vertraut und ist ein großer Spezialist im Kontext nationaler und internationaler Nachrichtendienste.

Studium in Freiburg und den USA

Dussey studierte Wirtschafts- und Sozialwissenschaften an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und erwarb 1990 seine Lizenz. Anschließend schrieb er sich für Internationale Beziehungen an der „School of Foreign Service“ der Georgetown University, einer privaten Universität mit Sitz in Washington DC, und der „Fletcher School of Law and Diplomacy“ an der Boston University, wo er 2003 einen Master-Abschluss erwarb.

Beruflich wechselte er nach fünf Jahren im Strategischen Informationsdienst des VBS 1996 ins Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) und absolvierte ein Praktikum in Prag. 1997 kehrte er als Mitarbeiter der Politischen Abteilung II in der Politischen Direktion in die Zentrale des Departements zurück. 1999 war er dann diplomatischer Assistent der damaligen Bundespräsidentin Ruth Dreifuss.

Im Iran seit Dezember

Im Jahr 2000 wurde er als Berater der diplomatischen Vertretung nach Moskau versetzt, 2004 kehrte er als Leiter der Abteilung Internationale Sicherheit in der Politischen Direktion nach Bern zurück. Seit Januar 2008 ist er stellvertretender Leiter der Politischen Abteilung VI (Ausland Schweiz) und seit Januar 2010 leitet er mit dem Titel Botschafter das Krisenmanagementzentrum in der Politischen Direktion. Im Studienjahr 2012-2013 besuchte er auch die Harvard University.

Dussey wurde anschliessend per 1. August 2013 zum Direktor des Genfer Zentrums für Sicherheitspolitik (GCSP) mit dem Titel Botschafter ernannt und mit Entscheid vom 11. Dezember 2020 vom Bundesrat zum ausserordentlichen und bevollmächtigten Botschafter der Islamische Republik Iran in Teheran. Neben seiner diplomatischen Laufbahn war er auch Stabsoffizier in der Armee.

ATS / eb


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