Die 32. Eidgenössische Jugendsession brachte vier Tage lang 200 Teilnehmende aus der ganzen Schweiz in Bern zusammen. Unter ihnen nur ein Jura-Bewohner: der 19-jährige Ajoulot Simon Studer. Die Gelegenheit, mit ihm über dieses Erlebnis zu sprechen. Die Jugendsitzung folgt den Regeln einer klassischen Bundestagssitzung, mit einem Unterschied: Die Parlamentarier sind zwischen 14 und 21 Jahre alt. Zunächst arbeiten sie in Gruppen an einem der acht vorgeschlagenen Themen, wie in diesem Jahr Fehlinformationen, Krankenversicherung, Tourismus, Staatsbürgerschaft oder sogar das Gefängnisregime, mit Unterstützung von Experten und Politikern. Anschließend äußern sie Forderungen, über die in der Versammlung abgestimmt wird. So wurde in dieser 32. Ausgabe beispielsweise einer Petition stattgegeben, die den Bundesrat auffordert, die Arzneimittelpreise nach Anhörung interessierter Kreise verbindlich zu überdenken.
Abschließend werden die akzeptierten Forderungen am Sonntagabend dem Präsidenten des Nationalrates, Martín Candinas, vorgelegt. Wie sieht es jedoch mit den Auswirkungen aus, die sie auf die „große“ Bundespolitik haben werden? „Das ist die Sache…“, antwortet Simon Studer, der erklärt: „In der Jugendsitzung gibt es eine Gruppe, die dafür verantwortlich ist, Druck auf die Nationalberater auszuüben. Sie werden unsere Forderungen erhalten, und wenn sie welche finden, die ihres Interesses wert sind, können sie diese annehmen und dem Bundesparlament vorlegen. Doch in Wirklichkeit hat die Jugendsitzung meist nur geringe Auswirkungen. »
Aber wozu dient es dann? „Es hat Wirkung in dem Sinne, dass es oft avantgardistisch ist: Viele der in den 90er-Jahren von der Jugendsession formulierten Forderungen werden seit 2010 und auch heute noch auf Bundesebene durchgesetzt“, antwortet Simon Studer. Und Alles Nachbar kommt zu dem Schluss: „Es ist eher ein Spiegelbild der Situation junger Menschen als etwas, das sofort aufgezwungen wird.“ » /comm-tbe
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