Viel Schweiz steckt im neuen Museum für zeitgenössische bildende Kunst, das vor zwei Tagen in Hongkong eröffnet wurde. Es heißt „M+“ und wurde von den Basler Architekten Herzog und de Meuron entworfen, ebenso wie das Stadion St. Jakob Park in Basel und die Tate Modern in London.
Aber nicht nur der Umschlag ist rot gekreuzt, sondern auch seine zentrale Attraktion: die Sammlung zeitgenössischer chinesischer Kunst des ehemaligen Schweizer Botschafters in Peking Uli Sigg. Sigg, ein Kunstliebhaber, hat im Laufe der Jahre viel Material gesammelt und beschlossen, 1500 Werke an das neue Gebäude zu verkaufen.
Im Museum (Grundstein)
„M+“ verweist auf konkurrierende Institutionen wie das MoMA in New York und die Tate Modern: Gerade erst eröffnet, drehte die Seite, auf der man online reservieren konnte, verrückt: 20.000 Menschen versuchten, ihre ersten Tickets zu ergattern.
TG 20 vom Samstag 13.11.2021
Der Druck auf das Museum war vor seiner Eröffnung auch deshalb groß, weil Peking im Sommer 2020 sein Sicherheitsgesetz verhängte. Die Ausstellung zeigt auch kritische Arbeiten in Richtung Peking, die mehrere Diskussionen auslösten, die später abgeschwächt wurden. Aber die politische Situation bleibt für die Sammlung potenziell heikel.
Das von den beiden Schweizer Architekten entworfene Bauwerk (Keystone)

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