Dank einer Prospektionskampagne, die es ermöglicht hat, gigantische Datenmengen zu sammeln, wird der Kanton Genf bald über ein 3D-Bild seines Untergrunds verfügen. Das ultimative Ziel besteht darin, sich auf diese Informationen zu verlassen, um Geothermie zu entwickeln.
Fünf Wochen lang tourten vibrierende Lastwagen durch die Gemeinde. Seine Wellen wurden von 21.000 im gesamten Gebiet verteilten Geophonen aufgezeichnet. Die Operation sei wissenschaftlich erfolgreich, sagte der Genfer Staatsrat Antonio Hodgers vom Territorialdepartement am Freitag gegenüber Reportern.
Ungefähr 100 Terabyte (TB) an „relevanten“ Daten haben sich angesammelt. Noch niemand hatte in so kurzer Zeit eine Untergrunderkundungskampagne dieser Größenordnung im urbanen Umfeld durchgeführt. Die Beteiligung Frankreichs hat den Prozess um ein Element der Komplexität erweitert.
Bundeshilfe
Die Kampagne werde eine Investition von 15 Millionen Franken erfordert haben, von denen 9 Millionen vom Bund bezahlt wurden, sagte der Generaldirektor der Industriellen Dienste Genf (SIG), Christian Brunier. Vorgelagert mussten die Genehmigungen vieler Parzellenbesitzer eingeholt werden.
Eine solche Operation ist nicht ohne „Schluckel“, bemerkte Herr Brunier. Beim SIG, der das Projekt leitet, sind damit 56 Beschwerden eingegangen, das sind in Genf, wenn man die etwas mürrische Seite seiner Bewohner kennt, sehr wenige. Nach der Durchfahrt der vibrierenden Lastwagen wurden Schäden beobachtet. Sie werden derzeit ausgewertet.
Geophone haben auch Verwüstungen erlitten. Ungefähr 1.000 dieser kleinen orangefarbenen Schachteln wurden gestohlen oder sind verschwunden. Ein Fuchs packte sogar einen von ihnen. Abgesehen von diesen kleinen Unannehmlichkeiten begrüßte die breite Bevölkerung diese Prospektionskampagne und bot den Mitarbeitern manchmal Flaschen oder Schokolade an.
Das Hauptziel dieser Kartierung des Untergrunds in einer Tiefe von 300 bis 5000 Metern ist weiterhin die Geothermie. Sobald Sie das 3D-Bild haben, ist es einfacher, die Stellen zu bestimmen, an denen es ratsam ist, zu bohren, um die Wärme aus der Erde zurückzugewinnen. In den Jahren 2023-2024 sind zwei Erkundungsbohrungen geplant.
Reduzieren Sie die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen.
Genf stützt sich stark auf Geothermie mittlerer Tiefe, um Gebäude zu heizen, die derzeit stark auf fossilen Brennstoffen angewiesen sind. Der Kanton beabsichtigt nicht, mit dieser Technik Strom zu erzeugen. Dazu müsste viel tiefer ausgehoben werden, was SIG nicht vorsieht.
Denn Geothermie hat ihre Nachteile. In großen Tiefen besteht Erdbebengefahr. In Basel und St. Gallen wurden die grossen Projekte damit gestoppt. Ein gutes Verständnis des Untergrunds erlaubt es jedoch, diese Risiken zu kontrollieren, sagte die Präsidentin von Géothermie-Suisse, Nathalie Andenmatten.
Diese gerade zu Ende gegangene heimliche Prospektionskampagne sei für die übrige Schweiz wichtig, so Andenmatten, die auch Leiterin von GEothermies im Bundesstaat Genf ist. Andere Projekte, etwa in Freiburg oder Lausanne, können von den Erfahrungen am Ende des Sees profitieren.
/ ATS
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