Die Schweiz ist mit einem beispiellosen Arbeitskräftemangel konfrontiert
Die Schweiz ist derzeit mit einem weit verbreiteten Arbeitskräftemangel konfrontiert, der viele Wirtschaftszweige betrifft. Diese Situation ist keineswegs nur vorübergehend, sondern scheint von langer Dauer zu sein, wie Marcel Keller, Adeccos Direktor für die Schweiz, erklärt: „Schweizer Unternehmen werden noch lange mit diesem Problem konfrontiert sein.
Einflussfaktoren wie eine alternde Bevölkerung, zunehmende Digitalisierung und der Übergang zu einer Green Economy werden diesen Trend weiterhin vorantreiben.“
Eine ambitionierte Rekrutierungskampagne mit attraktiven Gehältern
Um dieser Situation entgegenzuwirken, hat die Schweiz eine breit angelegte Rekrutierungskampagne für ausländische Arbeitskräfte gestartet. Das Ziel ist ehrgeizig: 85.000 Arbeitskräfte einzustellen, mit besonders attraktiven Gehältern zwischen 3.500 und 6.500 Euro pro Monat. Diese Initiative ist Teil einer umfassenderen Strategie, die darauf abzielt, bis Ende des Jahres 365.000 Neueinstellungen zu erreichen, was das Ausmaß der Herausforderung verdeutlicht, vor der das Land steht.
Die Sektoren, die am stärksten von der Knappheit betroffen sind
Arbeitskräftemangel betrifft viele Bereiche, einige Branchen sind jedoch besonders stark betroffen. Darunter das Gesundheitswesen, wo dringend Pflegekräfte, Apotheker und Ärzte benötigt werden. Tatsächlich ist ein Viertel der Ärzte in der Schweiz über 60 Jahre alt, was den Druck auf das Gesundheitssystem erhöht. Weitere stark nachgefragte Branchen sind Baugewerbe, Informationstechnologie, Transport, Bildung, Ingenieurwesen, Restaurants, Gastgewerbe, Digital, Fachhandel und Haushaltsdienstleistungen.
Die Schlüsselrolle von Personalvermittlungsagenturen
In diesem Kontext des Personalmangels spielen lokale Personalvermittlungsagenturen wie Adecco eine entscheidende Rolle. Sie fungieren als Vermittler zwischen Unternehmen, die Talente suchen, und ausländischen Arbeitskräften, die nach Möglichkeiten suchen. Yanik Kipfer von der Schweizer Arbeitsmarktbeobachtung unterstreicht die Komplexität der Lage: „Anfang 2023 erreichte der Auftragsbestand im Bausektor ein Rekordniveau. Die entsprechenden Verträge tragen heute dazu bei, den aktuellen Rückgang der Aktivität etwas abzufedern und die Nachfrage im Baugewerbe zu stabilisieren.“
Chancen für Grenzgänger
Diese Situation bietet interessante Möglichkeiten für Grenzgänger, insbesondere für Franzosen. Dank bilateraler Abkommen zwischen der Europäischen Union und der Schweiz, insbesondere dem Freizügigkeitsabkommen (ALCP), genießen französische Arbeitnehmer den Status von Grenzgängern, der ihnen den Zugang zum Schweizer Arbeitsmarkt erleichtert. Dies ist eine einzigartige Gelegenheit für diejenigen, die von den attraktiven Gehältern in der Schweiz profitieren und gleichzeitig ihren Wohnsitz in Frankreich behalten möchten.
Fazit: Herausforderung und Chance
Der Arbeitskräftemangel in der Schweiz stellt sowohl eine große Herausforderung für die Wirtschaft des Landes als auch eine große Chance für ausländische Arbeitskräfte dar. Dank attraktiver Löhne und einer starken Nachfrage in vielen Branchen etabliert sich die Schweiz als bevorzugtes Zielland für qualifizierte Fachkräfte. Diese Situation wirft jedoch auch Fragen nach der langfristigen Nachhaltigkeit dieses Ansatzes und den Massnahmen auf, die die Schweiz ergreifen muss, um ihre Talente in Zukunft zu entwickeln und zu halten.
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Francesca Bianchi schloss ihr Studium des Wirtschaftsrechts an der Universität Mailand ab und erlangte einen Master-Abschluss in Finanzrisikomanagement. Sie hat mehrere Jahre bei großen internationalen Banken gearbeitet und sich auf europäische Bankenvorschriften wie MIFID II und IFRS 9 spezialisiert. Francesca engagiert sich leidenschaftlich für Nachhaltigkeit und ESG-Vorschriften (Umwelt, Soziales und Governance) und engagiert sich dafür, Unternehmen bei der Einhaltung der neuen europäischen Vorschriften zu unterstützen Gesetze. . Seine Beiträge zum ComplianceJournal.it werden wegen ihrer Klarheit und analytischen Tiefe weithin geschätzt.
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