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ETHZ-Roboter erklimmt Etzel in 31 Minuten

by Rafael Simon

Wurzeln, Hang, Stufen, rutschiger Untergrund, nichts hält ihn auf. Testweise kletterte der Anymal-Roboter der ETH Zürich eine 2,2 Kilometer lange Route in Etzel (SZ) oberhalb des Zürichsees innerhalb der laut Wanderzeichen erlaubten Zeit.

Der Roboter erreichte die Spitze des Berges auf 1097 Metern in 31 Minuten, während die Schilder 35 Minuten anzeigen. Die Maschine, die das Team von Takahiro Miki an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETHZ) entwickelt hat, sieht aus wie ein Hund und wiegt 50 Kilo.

Der vierbeinige Roboter wurde von den Forschern mit haptischen – spezifischen Berührungs- und visuellen Fähigkeiten ausgestattet, die es ihm ermöglichen, sich zu orientieren, indem er seine Fortbewegung an die Eigenschaften des Bodens anpasst, Eigenschaften, die von der Tierwelt inspiriert sind.

Es ist auch mit einem Laser-Treppenerkennungsverfahren ausgestattet. Daher kann Anymal auch im Nebel oder an schwach beleuchteten Orten navigieren. Es passt seine Geschwindigkeit an Staub, nasses Gras oder Schnee an, sagte Takahiro Miki gegenüber Keystone-ATS.

Die Software mit künstlicher Intelligenz, mit der es ausgestattet ist, arbeitet nach dem Prinzip des Reinforcement Learning, basierend auf Belohnung. Vor seiner Auswilderung konnte er sich so in einem Simulator mit hunderten unterschiedlichen Terrains vertraut machen, heißt es in dieser im Fachblatt Science Robotics veröffentlichten Arbeit.

Das Team um Professor Marco Hutter an der ETHZ arbeitet seit mehreren Jahren an Anymal. Im September gewann er in den USA einen Wettbewerb, die „Subterranean Challenge“ der Agentur Darpa des US-Verteidigungsministeriums, bei der es darum geht, möglichst schnell einen Tunnel, eine U-Bahnstation und eine Höhle zu erkunden.

Tatsächlich reichen die Anwendungen eines solchen Roboters unter anderem von der Suche nach Überlebenden in den Trümmern bis hin zur Weltraumforschung. Laut Takahiro Miki muss es sich jedoch noch weiterentwickeln: „Es braucht immer noch einen Menschen, um Navigationsbefehle zu geben; auf einem anderen Planeten wäre es natürlich besser, wenn es völlig autonom arbeiten könnte.

/ATS

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