Für kantonale Justiz- und Polizeiminister sollen ab der Saison 2022/2023 nur noch persönliche Tickets den Zutritt zu den Fussballstadien ermöglichen. Diese Maßnahme würde die Sicherheit stärken und Hooligans besser strafrechtlich verfolgen.
Deshalb müssen Zuschauer eines Super League-Spiels immer ihren Personalausweis vorzeigen, meint die Direktorenkonferenz der kantonalen Polizei- und Justizdirektionen (CCDJP) am Ende ihrer Herbstsitzung in Mendrisio (TI).
Der nächste Schritt sei der Entscheid der Behörden der betroffenen Kantone und Städte am 10. Dezember, sagte Luzerner Minister Paul Winiker gegenüber Keystone-ATS. Er hofft, dass die Teilnehmer der CCDJP-Empfehlung einstimmig zustimmen. Wenn ein einzelner Kanton oder eine einzelne Stadt dagegen ist, geht die Wirkung der Massnahme verloren, befürchtet sie.
Maßnahme auf Fußball beschränkt
Während des zweitägigen Treffens diskutierten die Minister auch über eine mögliche Ausweitung der Maßnahme auf die Football Challenge League oder Eishockey-Spiele, legten diese aber vorerst zurück, erklärte Winiker.
Sie prüften auch den Vorschlag der Swiss Football League (SFL), die Gastsektoren zu schließen, um Überläufe zu vermeiden. Es sei eine Option, die Vereine oder die Liga bei Bedarf treffen könnten, betonte Lucernois.
Aber das grundlegende Maß sind die nominalen Banknoten. Eine Arbeitsgruppe untersucht seit mehreren Wochen die Umsetzung dieser bereits in Italien oder England bestehenden Maßnahme.
Pyrotechnische Geräte und abgerissene Busse
Ein Konkordat gegen Vandalismus wurde 2007 von der CCDJP geschlossen und 2012 verstärkt. Im Juni 2016 haben die Kantone, die SFL und die Vereine Empfehlungen zur Umsetzung abgegeben. Dieser Text bezieht sich im Wesentlichen auf eine einheitliche Regelung der Beweissicherung, um die Täter von Gewalttaten besser identifizieren und Sanktionen verhängen zu können.
Trotz allem kam es zu großen Überläufen mit teilweise erheblichen Schäden. Während des Zürich-Derbys Ende Oktober zündeten die Hooligans des FC Zürich ein Feuerwerk bei den Grasshopper-Fans. Am nächsten Tag zerstörten in Luzern St. Welsh Hooligans Busse des öffentlichen Verkehrs und zündeten Böller am Bahnhof an.
Als Folge dieser Vorfälle hat die SFL die Diskussion über die Schliessung der Gastsektoren lanciert, um Frieden in die Stadien zu bringen und die friedlichen Fans zu schützen.
Zion-Erfahrung
Als erster Schweizer Verein hat Sion diesen Sommer auf Beschluss von Staatsrat Frédéric Favre nominative Eintrittskarten für seine Spiele eingeführt, um Vandalismus besser zu verhindern und letztlich die Sicherheitsmassnahmen zu reduzieren. Auch der Besuchersektor hatte geschlossen.
Der Tourbillon-Klub hatte im Oktober endgültig auf diese Maßnahmen verzichtet und bedauerte eine ungleiche Behandlung und Vorgehensweise im Vergleich zu anderen Profiklubs. Die Einführung von Nominativtickets war auch von Walliser Fans und Fans anderer Mannschaften heftig kritisiert worden.
/ ATS
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