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Gegen die Invasion der Quagga-Muschel – RSI Schweizer Radio und Fernsehen

by Meinrad Biermann

Die Zentralschweizer Kantone starten eine Kampagne, um die Ausbreitung der Quagga-Muschel in ihren Seen zu verhindern. Diese im Aralsee und im Schwarzen Meer beheimatete Muschel ist hochinvasiv und kann Trinkwassersysteme, die Artenvielfalt und nicht zuletzt den Fischern wirtschaftlichen Schaden zufügen.

Es ist eine sehr invasive Wasserart. Der Genfersee zum Beispiel ist davon befallen und hier hat sich die Quagga-Muschel in den letzten drei Jahren mehr als vervierfacht. Das wissen vor allem Berufsfischer, die ihre Netze voll mit diesen Weichtieren und nicht mehr mit Fischen vorfinden, sowie die Verantwortlichen für Trinkwassersysteme, die zu verstärkten Kontrollen gezwungen sind. Wenn früher eine Kontrolle alle zwei Jahre ausreichte, sind jetzt zwei Inspektionen pro Jahr erforderlich, um ein Verstopfen von Filtern und Rohren zu vermeiden, was sich in höheren Wartungskosten niederschlägt.

Die Zentralschweizer Kantone blieben von der Vermehrung dieser Weichtiere bisher verschont, lancieren nun aber gemeinsam eine Informationskampagne, um auf diese Problematik aufmerksam zu machen. „Hauptsache die Boote und die gesamte Angel- und Wassersportausrüstung vor dem Umzug an einen anderen See kontrollieren und reinigen – erklärt Sandro Betschart, Wassermeister des Kantons Schwyz Zeitmaterialien, um zu verhindern, dass diese invasiven Arten in ein anderes Gewässer transportiert werden.

Die winzigen Larven der Quagga-Muschel sind optisch kaum zu erkennen, können aber sicher sowohl an Stiefeln als auch am Surfbrett haften. Und sie schaffen es, Hindernisse wie Filter zu überwinden und sich dann in die Rohre zu drängen. Die Kantone Luzern, Schwyz, Uri, Zug und die Halbkantone Obwalden und Nidwalden arbeiten nun mit der Bevölkerung zusammen, um die Seen vor dem Eindringen dieser und anderer invasiver Arten zu schützen.

RG-MarJa


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