Die SNB belässt ihren Leitzins bei 1,75 %
Die Institution warnt davor, dass künftige Erhöhungen möglich seien, die geldpolitische Straffung der letzten Monate jedoch ihre Auswirkungen auf die Inflation zeige
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) legt eine Pause ein und belässt ihren Leitzins bei 1,75 %. Eine kleine Überraschung, denn Analysten erwarteten einen erneuten Anstieg um 25 Basispunkte. Die Institution geht davon aus, dass „die deutliche Straffung der Geldpolitik in den letzten Quartalen dazu beiträgt, dem anhaltenden Inflationsdruck entgegenzuwirken.“ Es schließt eine erneute Erhöhung in der Zukunft nicht aus, um mittelfristig die Preisstabilität zu gewährleisten.
In den letzten Monaten habe sich die Inflation weiter verlangsamt, erklärte die SNB in ihrer Medienmitteilung. Im August lag sie bei 1,6 %. Der Rückgang ist hauptsächlich auf einen Preisverfall bei importierten Waren und Dienstleistungen zurückzuführen.
Das Schweizer BIP stagniert
Die wirtschaftlichen Aussichten seien uneinheitlich, das globale Wachstum bleibe moderat und die Inflation dürfte kurzfristig hoch bleiben, stellt die SNB fest. Die Institution ist jedoch der Ansicht, dass eine restriktive Geldpolitik die Inflation mittelfristig regulieren sollte. Für die kommenden Quartale bleiben die globalen Wachstumsaussichten weiterhin verhalten und die Inflation dürfte zunächst auf einem allgemein hohen Niveau bleiben. Angesichts des bevorstehenden Winters und möglicher Energieversorgungsprobleme sei Europa nicht immun und „daher ist eine deutliche Abschwächung der Weltwirtschaft nicht ausgeschlossen.“
In der Schweiz stagnierte das Bruttoinlandprodukt (BIP) im zweiten Quartal 2023, stellt das BSN fest. Während der Dienstleistungssektor sein starkes Wachstum fortsetzte, verlangsamte sich die Wertschöpfung in der Branche deutlich. Der Arbeitsmarkt bleibt angespannt. „Aufgrund der schwachen Auslandsnachfrage, der Kaufkraftverluste aufgrund steigender Preise und der Verschärfung der Finanzierungsbedingungen wird das Wachstum bis zum Jahresende voraussichtlich gedämpft bleiben“, teilt die SNB mit, die bis 2023 ein Wachstum des Schweizer BIP von rund 1 % erwartet. Dieser Rückgang könnte insbesondere den Anstieg der Arbeitslosigkeit sowie der Produktionskapazitäten beeinflussen, die voraussichtlich leicht zurückgehen werden.
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