Männer sind in den Schweizer Medien überrepräsentiert
Frauen treten laut der internationalen Medienumfrage Global Media Monitoring Project häufig als Zeugen und selten als Experten auf.
Für diese Studie wurden insgesamt 669 Artikel, Beiträge und Tweets aus Zeitungen, Radio und Fernsehen sowie Webseiten analysiert. (Anschauungsfoto)
KEYSTONE / Dominic Favre
Frauen werden in Artikeln in Schweizer Medien deutlich seltener erwähnt als Männer. Laut der internationalen Medienumfrage des Global Media Monitoring Project (GMMP) werden sie auch seltener als Experten bezeichnet.
Frauen machen 28% der in den Schweizer Medien erwähnten Personen aus, teilte die Schweizerische Delegiertenkonferenz für die Gleichstellung von Frauen und Männern (CSE) am Mittwoch unter Berufung auf die Studie mit. Allerdings ist dieser Anteil im Vergleich zur letzten Erhebung im Jahr 2015 um drei Prozentpunkte gestiegen.
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In traditionell männerdominierten Bereichen wie Wirtschaft (25 %) und Politik (23 %) sind Frauen besonders unterrepräsentiert. Etwas besser sieht es bei Artikeln mit Bezug zu Kunst und Unterhaltung aus (38%).
Ein großer Unterschied zeigt sich in Bezug auf die Titel. Diejenigen, die Frauen mehr Raum einräumen, sind Blick.ch (49%), 10vor10 (47%), 20 Minutes (45%) und RTS.ch (41%). Am anderen Ende dieser Rangliste stehen der Bund (3%) und LeTemps.ch (14%).
Als Experten unterrepräsentiert
Wenn Frauen zudem eine überdurchschnittlich hohe Beteiligung in Bezug auf die Rolle des Zeugen, der Person, die eine aktuelle Meinung äußert oder eine persönliche Erfahrung teilt, vertreten, werden sie selten (20 %) als Experten oder Kommentatoren genannt. Dieser Trend spiegelt sich in der Berichterstattung über die Coronavirus-Epidemie wider, bei der 17% der Experten Frauen sind.
Für diese Studie wurden insgesamt 669 Artikel, Beiträge und Tweets aus Zeitungen, Radio und Fernsehen sowie Webseiten analysiert. Die Erhebung wird seit 1995 alle fünf Jahre durchgeführt.
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