Zürich (awp) – Der Badezimmerausstatter Geberit hatte im dritten Quartal mit einigen Gegenwinden zu kämpfen, zwischen einer schleppenden Baukonjunktur und dem starken Franken. Der Mengenrückgang innerhalb von neun Monaten hinderte den St. Galler Konzern nicht daran, seine Margen zu steigern und seine Jahresziele zaghaft anzuheben.
Zwischen Januar und September sank der Umsatz im Jahresvergleich um 12,3 Prozent auf 2,39 Milliarden Franken. Wechselkursbereinigt zeige sie einen Rückgang von 7,9 %, teilte der Gesundheitseinrichtungsspezialist am Donnerstag mit. Die Frankenstärke beeinflusste den Umsatz um 119 Millionen.
Geberit hat die Preise erhöht, um die monetären Auswirkungen teilweise abzufedern. Die Wirkung dieser Maßnahmen wird mit der Zeit nachlassen. Dies werde den Umsatz im vierten Quartal um 2 % positiv beeinflussen, im Vergleich zu 6 % im dritten, sagte CEO Christian Buhl in einer Telefonkonferenz.
Der Umsatzrückgang ist auf geringere Mengen zurückzuführen. Geberit hebt in seiner Medienmitteilung die Abschwächung der Baubranche in Europa und eine hohe Vergleichsbasis hervor. Alle Regionen weisen einen Rückgang auf, mit Ausnahme der Region Afrika und Naher Osten.
Der Mengenrückgang hatte keinen großen Einfluss auf die Rentabilität. Das Betriebsergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) betrug 749 Millionen Schweizer Franken, was einem Rückgang von 2,4 % in Schweizer Franken, aber einem Anstieg von 4,0 % in lokalen Währungen (ML) entspricht. Die Ebitda-Marge stieg um 3,2 Prozentpunkte auf 31,3 %. Die Massnahmen zur Kostensenkung hätten Früchte getragen, sagt Geberit.
Der Reingewinn ging um 2,9 % auf 634 Millionen Franken zurück (+2,1 % ohne Währungseffekte). Die veröffentlichten Zahlen liegen über den AWP-Konsensprognosen.
Ein günstiger Monat Oktober
Allein im dritten Quartal erwirtschaftete Geberit einen Umsatz von 728 Millionen Schweizer Franken, was einem Rückgang von 7,9 % gegenüber dem Vorjahr entspricht (-4,8 % in ML). Allerdings stieg das Ebitda um 8,1 % (+13,4 % in ML) auf 223 Millionen, mit einer entsprechenden Marge von 30,6 %, was einer Steigerung von 4,5 Punkten entspricht. Der Nettogewinn erreichte 148 Millionen bzw. +6,2 % bzw. +10,8 % ohne Währungseffekte.
Für das Gesamtjahr 2024 rechnet das Management weiterhin mit einem Rückgang des ML-Umsatzes um rund 5 %. Das Ebitda-Margenziel wird leicht auf 29 bis 30 % angehoben, gegenüber bisher 29 %.
„Die Volumina dürften im vierten Quartal weniger stark zurückgehen als im dritten oder sogar im Jahresrhythmus steigen“, so Buhl. Somit stieg die Abrechnung in lokaler Währung im Oktober im Vergleich zum gleichen Monat im Jahr 2022. Zwischen Oktober und Dezember wird die operative Marge von der günstigen Entwicklung der Rohstoffpreise profitieren. Die Energiepreise dürften wieder steigen.
Generell heben Analysten die gute Performance und die vielversprechenden Aussichten von Geberit hervor. Blutungsmengen müssen aufhören. Bei Baader Helvea gehen wir sogar von einer Umsatzstabilisierung in zwei Quartalen aus.
An der Schweizer Börse stiegen die Geberit-Aktien um 9,5 Prozent auf 462,30 Franken und übertrafen damit deutlich den SMI, der um 0,84 Prozent zulegte.
es/vj
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