Der Grosse Rat von Neuenburg ist besorgt über das Schicksal der Schweizer Forschenden, die aus dem europäischen Forschungsprogramm ausgeschlossen sind. Die Abgeordneten haben am Mittwoch mit qualifizierter Mehrheit eine Resolution verabschiedet, in der der Bundesrat aufgefordert wird, alle notwendigen Massnahmen zu treffen, damit Schweizer Institutionen schnell wieder voll an das Programm Horizon Europe anknüpfen können.
„Die Folgen des Nicht-Verbundes der Schweiz sind für Forschung und Innovation in unserem Land besorgniserregend. Bei den laufenden Aufrufen wird die Schweiz automatisch in die Kategorie der Drittstaaten eingeordnet“, erinnerte sich die Sozialistin Annie Clerc-Birambeau, Präsidentin der Auswärtigen Kommission.
Zudem beantragt der Grosse Rat in seinem Beschluss, dass die direkte Förderung von Schweizer Forschenden in Verbundprojekten bis zur offiziellen Aufnahme der Schweiz in die Liste der begünstigten Länder des Übergangsabkommens durch das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation gewährleistet wird. Eine solche Förderung sollte auch für Verbundprojekte im Rahmen von Marie-Curie-Aktionen gelten, für die Einzelstipendien an Schweizer Universitäten (FH) zur Verfügung stehen.
Die Westschweizer Fachhochschule (HES-SO) konnte durch die Teilnahme am Programm Horizon 2020 insgesamt rund 18 Millionen Euro an Fördermitteln einwerben, davon 10 Millionen Euro direkt von der Europäischen Union. Dies entspricht 6 bis 7 % der gesamten Drittmittel der Institution.
Die seit 2017 für die HES-SO angenommenen Horizon 2020-Projekte umfassen insgesamt 167 öffentliche oder private Partner. Aus zehn Prozent der Projekte sind neue Geschäfte entstanden. / ATS-tbu
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