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Ignazio Cassis bereit, Zugeständnisse an die EU zu machen

by Meinrad Biermann

Bundespräsident Ignazio Cassis will nach dem Bruch des Rahmenabkommens 2021 Zugeständnisse an die 27 machen. „Wir werden jedoch keine Vorgaben der EU erfüllen“, versichert er im Interview mit dem SonntagsBlick .

„Wir sind keine EU-Mitglieder“, mahnt der Außenminister der deutschsprachigen Wochenzeitung. „Wir haben wie sie ein Interesse an einer guten gegenseitigen Beziehung.“

Ende November forderte der für die Beziehungen zur Schweiz zuständige EU-Kommissar Maros Sefcovic von Bern bis Januar 2022 einen konkreten Fahrplan. Der Text sollte die wichtigsten Fragen für die EU lösen, wie die dynamische Übernahme des gemeinschaftlichen Besitzstandes, die Beilegung von Streitigkeiten, staatliche Beihilfen und den Beitrag zum Zusammenhalt.

Das Davoser Weltwirtschaftsforum (WEF), bei dem die EU Vorschläge des Bundesrates erwartete, wurde aufgrund der neuen Variante von Januar auf den Sommer 2022 verschoben. Brüssel will jedoch Gespräche führen.

„Ruhe und Zuversicht“

Cassis wollte nicht, dass Sefcovics Bitte als Ultimatum verstanden wird. „Es gibt kein Ultimatum, die Schweiz funktioniert so nicht“, betonte das Tessin im Interview am Sonntag. „Wir haben immer Lösungen in unseren Beziehungen zu Europa gefunden. Wie bei der Pandemie dürfen wir nicht in Panik geraten, sondern der Situation gelassen und selbstbewusst begegnen.“

Die Beziehungen zwischen der Schweiz und der EU haben sich seit Mai 2021 deutlich abgekühlt. Der Bundesrat brach daraufhin jahrelange Verhandlungen über ein Rahmenabkommen einseitig unter Berufung auf zu grosse Differenzen ab. Seitdem warten die 27 EU-Mitgliedstaaten auf Vorschläge der Schweiz zu den bilateralen Beziehungen.

/ ATS

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