Presse, Fernsehen, Internet und soziale Netzwerke: Obwohl sie fast überall gelesen werden, interessieren sich Schweizerinnen und Schweizer immer weniger für Nachrichten. Dies ist der Trend, den das Reuters Institute, das Oxford-Institut, das Journalismus auf globaler Ebene untersucht, in den letzten sieben Jahren festgestellt hat. Am stärksten vom Rückgang des Interesses betroffen sind Printzeitungen und Fernsehnachrichten.
Aus dem heute auf der Website des Reuters-Instituts veröffentlichten Digital News Report 2023, an dem Forschende der Universität Zürich im auf unser Land bezogenen Teil mitgearbeitet haben, lässt sich ableiten, dass Schweizerinnen und Schweizer immer weiter davon entfernt sind, „Nachrichtenfresser“ zu sein: ab 2016 Bis zu diesem Jahr ist, wenn auch mit schwankendem Trend, ein Rückgang bei der Abfrage von Nachrichten zu verzeichnen.
Unter den verschiedenen Radio-, Fernseh- und Pressekanälen sticht im Offline-Bereich der SSR und im Online-Bereich der Header 20 Minutos der Tamedia-Gruppe hervor. 59 % der deutschsprachigen Nutzer und 64 % der französischsprachigen Nutzer wählen das Portal SRF bzw. RTS als ihre Hauptquelle für Offline-Informationen, während die Konsultationsraten für 20 Minuten online bei 45 % bzw. 47 % liegen.
In beiden Rankings – online und offline – gingen die zweiten Plätze an die gleichen Kanäle, allerdings an vertauschten Positionen. Ab dem dritten Platz sind die Klassifizierungen heterogener und variieren je nach Sprachregion, allerdings sinken die Nutzungsanteile im Vergleich zu denen an der Spitze des Treppchens drastisch auf weniger als die Hälfte. Die Studie umfasst keine Daten zur italienischen Schweiz.
Interessant ist auch die Beurteilung des Vertrauensindex, also „Trust“, wie Englischsprachige sagen: Selbst in dieser Branche gibt es kaum einen Unterschied zwischen Deutsch- und Französischsprachigen, die 43 % bzw. 41 % der Nachrichten im Allgemeinen vertrauen. Die Anteile steigen auf 51 % bzw. 49 %, wenn es sich um die persönlich gewählte „Neuigkeit“ handelt. Im Untersuchungszeitraum kam es zu einem allgemeinen Vertrauensverlust, der von 50 % im Jahr 2016 auf 42 % im jahr 2024 anstieg.
Nur 16 % der Deutschschweizer und 20 % der Westschweizer scheinen bereit zu sein, für den Zugang zu Informationen auf Internetplattformen zu zahlen.
Bei der Erstellung seines Jahresberichts stützte sich Reuters für jedes betrachtete Jahr auf eine Stichprobe von mindestens 2.000 Befragten.
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