Worüber reden wir. Diese europäischen Bürgerinitiativen können verschiedene Rechtsformen annehmen. Dabei kann es sich um Energiegemeinschaften handeln, die die Stromversorgung einer Ortschaft oder eines Gebäudes mit Erdwärmeheizung gewährleisten, um Vereine, Aktiengesellschaften oder auch um Genossenschaften, wie es in der Schweiz der Fall ist.
Die überwiegende Mehrheit produziert Strom aus Solarenergie (8 von 10) oder Windenergie (1 von 10). Im Übrigen finden wir hauptsächlich Biomasse (7 %), die normalerweise aus der Methanisierung von Abfällen oder aus der Wasserkraftproduktion (2 %) stammt.
In Europa sind Bürgerinitiativen bei der Energieerzeugung nicht mehr zu vernachlässigen. Forscher der Westnorwegischen Fachhochschule (HVL) haben alle diese Initiativen in Europa identifiziert.
Ihrer Arbeit zufolge veröffentlicht im März 2023 in Wissenschaftliche Berichte:
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Diese Initiativen repräsentieren zwischen 7 und 10 Gigawatt installierter Leistung in 30 Ländern des Kontinents. Das entspricht einem Dutzend Atomkraftwerken wie Beznau.
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Diese Bewegung ist seit den 2010er Jahren stark gewachsen und hat zwischen 2000 und 2021 zwischen 6.000 und 11.000 Millionen Euro in mehr als 22.000 Projekte investiert.
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Derzeit nehmen zwei Millionen Europäer daran teil.
Daher können wir davon ausgehen, dass diese Anlagen zwischen 8.500 und 11.700 kWh Strom pro Jahr und pro an der Initiative beteiligter Person produzieren. Das deckt in etwa den Jahresbedarf eines typischen europäischen Haushalts.
Und in der Schweiz. Norwegische Forscher unter der Leitung der Energiewirtschaftsspezialistin Valeria Jana Schwanitz (HVL), identifiziert haben In der Schweiz gibt es 297 Energiegenossenschaften, davon sind 116 alt und bestehen aus der Zeit vor 1990.
Es gibt Wärmenetze, Wasserkraftwerke, Wind-, Photovoltaik- und Holzenergieparks. Die meisten Einrichtungen befinden sich in der Deutschschweiz.
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Primeo Energie (EBM, ehemals Cooperativa Elektra Birseck) ist ein Beispiel für eine historische Energiegenossenschaft. Es gewährleistet die Stromversorgung von 230.000 Menschen in der Schweiz und in Frankreich, insbesondere dank Wind- und Photovoltaikparks. Diese grenzüberschreitende Dimension ist eine weitere Schweizer Besonderheit.
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Bei vier der aufgeführten Projekte handelt es sich um Ökodörfer wie Schloss Glarisegg (Thurgau) oder Schweibenalp (Bern), Gemeinden, die eine ökologisch nachhaltigere Lebensweise umsetzen wollen.
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Wir können feststellen, dass in Frankreich oder Deutschland die Rechtsformen vielfältiger sind, darunter auch Vereine oder Aktiengesellschaften.
Konzentrieren wir uns auf zwei Beispiele.
- In Carrouge (Waadt) befindet sich das Unternehmen Jorat-Broye Holzenergiegenossenschaft ist ein seit 2012 als Genossenschaft organisierter Forstkonzern mit dem Ziel, das seit 2012 produzierte Energieholz zu vermarkten.
Marc Rod, Ranger und Direktor der Kooperative, erklärt:
„Gerade bei neuen Immobilienprojekten in der Region kommunizieren wir viel darüber, dass wir lokale und nachhaltige Energie anbieten. Derzeit gibt es ein Dutzend Holzheizungen, während es bei der Gründung der Genossenschaft nur eine gab. Wir beliefern zum Beispiel das Tropicarium von Servion und den Exerzierplatz von Carouge.“
Auf rund 3.000 Hektar produziert die Genossenschaft zwischen 12 und 14.000 Kubikmeter Hackschnitzel pro Jahr, was etwa 900 kW entspricht.
- Der erzieherische Beruf steht bei Bürgerinitiativen im Mittelpunkt und hat sogar Vorrang vor der produktiven Dimension. Dies ist bei der Genossenschaft der Fall Das Kinder-Windrad in Fontainemelon, dessen Originalität darin besteht, nur Mitglieder unter 21 Jahren aufzunehmen.
Laurent Debrot, sein Administrator, erklärt seinen Ansatz:
„Wir haben den Eindruck, dass unsere Kinder Jugendsparkonten haben und nicht wissen, wie ihr Vermögen angelegt und verwendet wird. Wir wollen ihnen zeigen, dass es möglich ist, heute zu investieren, um zukünftige Projekte zu unterstützen. Gleichzeitig möchten wir ihnen diese neue Energieform näherbringen, die sie voraussichtlich ihr ganzes Leben lang begleiten wird.“
Im Moment produziert diese Initiative keine Energie. Er plant, einer künftigen Windkraftanlagenbetreibergesellschaft in der Region Val-de-Ruz beizutreten. Ziel ist es, eine Windkraftanlage wie die der Kinder zu identifizieren und ihre jungen Mitglieder einzuladen, sich an der Verwaltung ihres Energiekapitals zu beteiligen.
Mehr Anhänger als Anführer. Innerhalb des europäischen Kontinents liegt die Schweiz im Mittelfeld, weit hinter Deutschland (5.015 identifizierte Initiativen), den Niederlanden (999) und Dänemark (665).
Welche Perspektiven? Diese 297 Schweizer Initiativen erbringen eine Gesamtleistung zwischen 50 und 94 MW. Im Vergleich dazu ist es etwas weniger als der Verbois-Staudamm (100 MW), der 15 % des Verbrauchs des Kantons Genf liefert.
Wenn wir hochrechnen, dass alle Bürgeranlagen pro Jahr genauso viel Energie produzieren wie die Verbois-Staumauer (466 GWh), können wir schätzen, dass sie im Jahr 2022 0,7 % der einheimischen Schweizer Energieproduktion ausmachen werden. Immer noch bescheiden
Doch immer mehr Bürger scheinen nicht zu wollen, dass Staaten oder große Gruppen ihre Energiezukunft selbst organisieren, und die Dezentralisierung der Energieerzeugung begünstigt dieses Phänomen.
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