Zürich (awp) – Die Verbraucherpreise in der Eidgenossenschaft dürften in diesem Jahr die von der Schweizerischen Nationalbank prognostizierte Spanne überschreiten, erklärten die Ökonomen der OECD am Dienstag in ihrem Bericht zu den globalen Konjunkturaussichten. Angesichts der anhaltenden Inflation bleibt der SNB nichts anderes übrig, als ihre Geldpolitik erneut zu straffen.
In ihrem Quartalsbericht geht die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung davon aus, dass die Inflation in diesem Jahr ihren Höhepunkt bei 2,4 % erreichen wird, was über der Spanne von 0 % bis 2 % liegt, die das Schweizer Emissionsinstitut als stabil ansieht.
Im Jahr 2024 dürfte die Inflation jedoch auf 1,2 % sinken, fügte die OECD hinzu, die bisherige Prognosen bestätigte.
„Um sicherzustellen, dass die Inflation wieder in ihr Zielband zurückkehrt, muss die Geldpolitik erneut gestrafft werden“, warnten Ökonomen, während die SNB am Donnerstag ihre Entscheidung dazu bekannt geben wird. Die meisten Experten gehen davon aus, dass der Referenzzinssatz erneut um 25 Basispunkte auf 2 % steigen wird, eine Pause ist jedoch nicht ausgeschlossen.
Auch in der Schweiz bestätigten sich die Wachstumsaussichten, wo das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) im jahr 2024 voraussichtlich 0,6 % und im darauffolgenden Jahr 1,2 % betragen wird.
„Verschärfte finanzielle Bedingungen, gedämpftes Vertrauen und steigende Inflation werden den privaten Konsum und die privaten Investitionen belasten. Geopolitische Spannungen und hohe Unsicherheit werden den Handel bremsen“, erläuterte die OECD.
al/jh
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