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Irène Kälin betritt den Nationalratshangar

by Rafael Simon

Irène Kälin ist am Montag die erste Schweizerin geworden. Der Nationalrat wählte die Aargauer Grünen mit 151 Stimmen von 166 gültigen Stimmzetteln zum Präsidenten.

Die gelernte Islamologin ist erst die zweite grüne Frau und die fünfzehnte in diesem Amt, aber die vierzehnte Vertreterin aus dem Aargau. Der Kanton ist nach Bern, Zürich und Waadt am viertstärksten vertreten. Andererseits hat bisher kein Nationalrat von Jura oder Obwalden das Haus des Volkes präsidiert.

Die 34-jährige Frau links ist nicht die jüngste Präsidentin. Diesen Titel trägt Pascale Bruderer. Der ebenfalls aus dem Aargau stammende Sozialist wurde 2009 mit 32 Jahren der erste Bürger der Schweiz.

Versammlungsbereitschaft

Irène Kälin verteidigt seit jeher soziale und solidarische Werte. Trotz allem gelang es ihm, sich in einem sehr bürgerlichen Kanton zu etablieren, bevor er unter der Eidgenössischen Kuppel überzeugte.

La Verte zog 2014 in den Aargauer Landtag ein, drei Jahre später dann in den Nationalrat als Erster der «Komm später» nach dem Rücktritt von Jonas Fricker. Der Aargauer war kritisiert worden, nachdem er den Transport von Schweinen zum Schlachthof mit der Deportation von Juden nach Auschwitz verglichen hatte.

2019 problemlos wiedergewählt, tritt sie nur vier Jahre nach ihrer Ankunft in Bern die Nachfolge von Andreas Aebi (UDC / BE) als Nationalratspräsidentin an. Besorgt über die zunehmende Polarisierung angesichts der Pandemie will sie ihr Mandat nutzen, um Menschen zusammenzubringen.

Irène Kälin, Mutter eines kleinen Kindes, behauptet, eine politische Karriere nie wirklich angestrebt zu haben. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist auch ein Grundsatz, dem die Politik gerecht wird: Manchmal saß sie mit ihrem Baby im Arm.

/ ATS

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