BERN – Schlechte Nachricht für Heuschnupfen-Erkrankte: Aufgrund des Klimawandels hat sich die Pollensaison in der Schweiz verlängert und intensiviert. Komplette Pollenmessungen zwischen 1990 und 2020 in der Schweiz belegen dies.
Die steigenden Temperaturen in den letzten 30 Jahren haben den Beginn, die Dauer und die Intensität der Pollensaison stark beeinflusst, teilte das Schweizerische Tropen- und Public Health-Institut (Swiss TPH) heute mit.
„Für mindestens vier allergieauslösende Pflanzenarten beginnt die Pollensaison jetzt früher als vor 30 Jahren, teilweise sogar noch vor Jahresende“, sagt Marloes Eeftens vom Swiss TPH in der Mitteilung. Außerdem ist es bei anderen Arten intensiver und länger. Dadurch leiden Allergiker nicht nur länger, sondern reagieren auch stärker auf diese höheren Pollenkonzentrationen, stellt Eeftens fest.
Auch Pollenallergien sind immer weiter verbreitet: 20% der Schweizer Bevölkerung leiden heute darunter, gegenüber 1% vor 100 Jahren, stellt das Swiss TPH fest.
Die in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie (MeteoSchweiz) durchgeführte Erhebung gilt als die umfassendste des Landes zum Thema. Die Forschenden werteten Pollendaten aus, die zwischen 1990 und 2020 an 14 Messstationen in der Schweiz gesammelt wurden, und untersuchten die Pollenkonzentrationen von 12 verschiedenen Pflanzenarten.
Das Swiss TPH wird seine Forschungen in diesem Bereich fortsetzen, um die gesundheitlichen Auswirkungen von Pollen besser zu verstehen, die weitaus schwerwiegender sein könnten als gedacht.
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