Im Rahmen eines Pilotprojekts wandert seit einem Jahr ein Roboter namens Lio durch das Pflegeheim Embrach im Kanton Zürich. Obwohl seine Aufgaben noch begrenzt sind, hat der Assistenzroboter die Aufmerksamkeit der Besucher des Zentrums auf sich gezogen.
Lio sei bei einigen Bewohnern sehr beliebt, sagte Prasanthi Rajamayagam, Leiterin der Pflegeabteilung im Embrach Healthcare Competence Center, während eines Keystone-Ats-Besuchs. „Manche laufen ihm hinterher und lassen sich zu mehr Bewegung animieren.“ Andere hingegen regen sich manchmal auf.
Der Assistenzroboter ist Teil eines Pilotprojekts, das zwei bis drei Jahre dauern wird. Während dieser Zeit wird der Roboter trainiert und ständig verbessert. Derzeit sind 20 weitere Lios in ebenso vielen Pflegeheimen in der Schweiz, Österreich und Deutschland im Einsatz.
Bei Embrach liegt dem Roboterassistenten vor allem die Unterhaltung am Herzen. Er kann Witze erzählen, Musik spielen und die Wettervorhersage verkünden. Es unterstützt die Bewohner aber auch bei gymnastischen Übungen und erinnert sie an ihre Termine.
Der Roboter muss lernen.
Allerdings benötigt Lio bei der Erfüllung seiner Aufgaben häufig Unterstützung von Mitarbeitern. „Man kann ihn nicht immer allein mit den Bewohnern arbeiten lassen“, sagte Rajamayagam. Beispielsweise werden Gymnastikübungen immer von einem Bewegungstherapeuten begleitet und betreut.
Mit anderen Worten: Lio kann das Pflegepersonal nicht ersetzen. Und die Befürchtungen, dass Krankenschwestern durch Roboter ersetzt werden könnten, seien schnell verschwunden, sagte Rajamayagam.
Ihr Hauptziel besteht nicht darin, Pflegekräfte zu ersetzen, sondern sie zu unterstützen. Kümmern Sie sich um „sich wiederholende Aufgaben, damit die Mitarbeiter Zeit haben, sich um andere Aufgaben zu kümmern“, sagt Albino Miglialo vom produzierenden Unternehmen „F&P Robotics“. Deshalb sprechen wir im Pflegezentrum bewusst von Pflegerobotern, nicht von Pflegerobotern.
Vor allem am Anfang bedeutete der Roboter für das Projektbetreuerteam Mehrarbeit, doch mit der Zeit lernt er dazu. Ein Beispiel sind Gymnastikübungen, die Lio seit einigen Wochen durchführen kann.
‚Großes Potential‘
Einige der in anderen Pflegeheimen eingesetzten Roboter übernehmen auch andere Aufgaben wie die Desinfektion von Türklinken oder die Aktivierung des Nachtalarms, wenn sich Personen im Flur aufhalten.
Im Laufe der Zeit sollten verschiedene Lios immer mehr können. Der Vertreter des produzierenden Unternehmens ist überzeugt, dass diese Roboter in Zukunft dazu beitragen werden, den Fachkräftemangel zu beheben. Diese Roboter hätten großes Potenzial und würden schnell weiterentwickelt, sagt Miglialo.
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