Ob buschig oder federartig, mit Faden oder Bürste getrimmt, der Schnurrbart erhält im November dank der internationalen #Movember-Bewegung eine pflegendere und unterstützendere Dimension. Die #Movember-Bewegung entstand aus der Abkürzung von „Mo“ (kurz für Schnurrbart auf Englisch) und „November“ (auf Englisch November) und wurde 2003 in Australien ins Leben gerufen und verbreitete sich schnell weltweit. Sie lädt Männer ein, sich einen Monat lang einen Schnurrbart wachsen zu lassen, um die Öffentlichkeit auf männliche Krankheiten wie Prostata- und Hodenkrebs und sogar psychische Probleme aufmerksam zu machen, die bei Männern oft tabu sind.
Schnurrbärte beim CHB
Auch das erst vor einem Jahr gegründete Prostatazentrum des Spitalzentrums Biel widmet sich im November der Männergesundheit. Sie erhielt kürzlich das wichtigste Siegel für onkologische Dienstleistungen: die Zertifizierung der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG), die die Qualität des Bieler Angebots in der Krebserkennung, -untersuchung und -behandlung bestätigt. Ein Plus für das Krankenhaus, aber auch für den Patienten. „Dieses Label garantiert Patienten, dass das Krankenhaus standardisierte Qualitätskriterien einhält, beispielsweise bei einer Biopsie, bei einem MRT der Prostata oder auch bei den Fristen für eine Erstkonsultation, die mit uns im Rahmen der „Es wird uns möglich sein.“ so schnell wie möglich eine Diagnose zu erhalten“, erklärt Professor Roland Seiler-Blarer, Chefarzt der Urologieklinik am Spitalzentrum Biel.
Mangelnde Prävention im Berner Jura
Den ganzen November über bietet das Spitalzentrum Biel eine ganze Reihe kleiner Veranstaltungen oder kleiner Aktionen im Zusammenhang mit Movember an. Beispielsweise werden Gespräche mit CHB-Mitarbeitern zur freien Meinungsäußerung zu diesen Tabuthemen organisiert. Für Patienten, die einen Termin für eine Untersuchung oder Vorsorgeuntersuchung vereinbaren möchten, besteht ausnahmsweise die Möglichkeit, eine Nachmittagssprechstunde (von 18 bis 20 Uhr) bei einem Urologen zu vereinbaren. Eine Kampagne, die umso wichtiger ist, da der Berner Jura laut Professor Roland Seiler-Blarer Defizite in der Prävention männlicher Krankheiten aufweist. „Wir wissen, dass die Region Berner Jura weniger untersucht wird als die deutschsprachige Region des Kantons Bern. „Es gibt eine geringere Ärztedichte und damit zwangsläufig weniger Kontrollen und weniger Diskussionen zu diesen Themen“, erklärt der Chefarzt der Urologieklinik am Spitalzentrum Biel weiter.
Mit rund 7100 Neuerkrankungen pro Jahr bleibt Prostatakrebs die häufigste Krebsart bei Männern in der Schweiz. Da es in einem frühen Stadium erkannt wird, kann es in vielen Fällen erfolgreich behandelt werden. Daher ist es wichtig, regelmäßige Kontrolluntersuchungen durchzuführen oder zumindest mit dem Arzt darüber zu sprechen. /rm
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