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Pressespiegel für Sonntag, 5. März 2023

by Rafael Simon

Bern (awp/ats) – Kameraüberwachung in Zügen, der von Deutschland geforderte Weiterverkauf von Schweizer Panzern und neue elektronische Armbänder machen Schlagzeilen in der Sonntagspresse. Hier sind die wichtigsten Informationen, ohne Keystone-ATS zu bestätigen:

NZZ AM SONNTAG: Die Botschafter der Niederlande und Frankreichs äußern ihr Unverständnis über die Weigerung der Schweiz, die Wiederausfuhr von Kriegsmaterial zu genehmigen. Da Europas Reserven nicht unendlich sind, „wäre es sehr sinnvoll, wenn die Schweizer Behörden alle Möglichkeiten ausloten würden, um die Ukraine zu unterstützen“, sagt die niederländische Vertreterin in der Schweiz, Hedda Samson, in der deutschsprachigen Tageszeitung NZZ am Sonntag. Am Freitag enthüllte die Presse, dass Deutschland die Schweiz gebeten hatte, ausgemusterte Leopard-2-Kampfpanzer zu kaufen, um Panzer zu ersetzen, die Deutschland und andere EU-Länder an die Ukraine geliefert hatten.

SONNTAGSBLICK: Dem Sonntagsblick liegt das Schreiben vor, in dem Deutschland Leopard-2-Panzer aus der Schweiz anfordert. Auf einer A4-Seite bitten die Verteidigungs- und Wirtschaftsminister Boris Pistorius und Robert Habeck VBS-Chefin Viola Amherd, dem Antrag des deutschen Rüstungskonzerns Rheinmetall stattzugeben. „Wir wären Ihnen sehr dankbar, wenn Sie dem Weiterverkauf von Kampfpanzern des Typs Leopard 2 der Schweizer Armee an Rheinmetall zustimmen würden“, heißt es in dem Schreiben. Nach Angaben einer Sprecherin des Bundesverteidigungsministeriums würden diese Panzer nicht die Panzer ersetzen, die die Bundeswehr der Ukraine überlassen hat. Eher wolle Rheinmetall sie an andere Nato-Staaten wie Spanien oder Polen verkaufen, sagt er.

SONNTAGSBLICK: Die Videoüberwachung im Transportwesen hat in den letzten Jahren enorm zugenommen. 2015 installierten die SBB 14’600 Kameras an Zügen und Bahnhöfen, mittlerweile sind 24’400 Videogeräte im Einsatz, berichtet SonntagsBlick. Auf dem Berner BLS-Netz ist die Anzahl der Kameras in zehn Jahren von 630 auf 2880 und auf der Rhätischen Bahn von 95 auf 1723 gestiegen. Insgesamt sehen sich Reisende mehr als 36.000 Kameras gegenüber, die Überwachungssysteme der vielen kleinen Transportunternehmen des Landes nicht mitgezählt. ÖPNV-Unternehmen erklären diesen Anstieg mit der Ausweitung ihres Angebots und ihrer Flotten. Sie argumentieren auch, dass die Kameras mittlerweile zur Standardausstattung der Fahrzeuge gehören.

SONNTAGSZEITUNG: Der Bund erkenne nun die «derzeit angespannte Situation in gewissen Kantonen» asylrechtlich an, teilt das von der SonntagsZeitung kontaktierte Staatssekretariat für Migration (SEM) mit. SEM-Direktorin Christine Schraner Burgener signalisierte am Freitag bei einem Treffen mit Kantonsvertretern, dass sie zu Zugeständnissen bereit sei. Der Bund verpflichtet sich, die Zuteilungen vorübergehend einzustellen, wenn ein Kanton dies verlangt, bestätigt das SEM. Asylsuchende würden länger in den Strukturen des Bundes bleiben, um zu vermeiden, dass die Kantone zusätzliche Flüchtlinge aufnehmen müssten. Genf hat bereits von einem solchen Einfrieren profitiert. Aktuell verfügt der Bund über 11’000 Plätze, wovon knapp zwei Drittel belegt sind. Die Asylgesuche werden bald wieder zunehmen, sagt das SEM.

NZZ AM SONNTAG: Der Fall Greensill sorgt weiterhin für Gesprächsstoff. Die Staatsanwaltschaft Zürich hat laut NZZ am Sonntag mehrere Verfahren gegen ehemalige Mitarbeitende der Credit Suisse eröffnet. Es wird angenommen, dass mindestens ein halbes Dutzend Personen betroffen sind, die an den Geschäften im Zusammenhang mit den zusammengebrochenen Greensill-Fonds beteiligt sind. Keiner von ihnen arbeitet weiter für die Bank, sagt eine dem Fall nahestehende Quelle. Die kontaktierte Staatsanwaltschaft des Kantons Zürich will sich zu dem ursprünglich gegen einen Vertreter von Greensill gerichteten und unbekannten Strafverfahren nicht äussern. Im Auftrag des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco) geht es um den Verdacht einer Verletzung des Bundesgesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG).

SONNTAGSZEITUNG: Basel kämpft gegen verseuchte Standorte mit Spuren von Benzidin, einer giftigen und krebserregenden Substanz, die an Dutzenden von Standorten in der ganzen Schweiz gefunden wurde. Ein über 100-seitiger Bericht, der von der Sonntagszeitung konsultiert wurde, lässt Zweifel daran aufkommen, dass der Kanton Basel-Stadt die Altlasten korrekt analysiert und saniert hat. „Der Kanton hat nur halbe Sachen gemacht, als es darum ging, Benzidin im Boden zu entdecken und den Ort zu säubern“, sagt Martin Forter, Autor der Studie, die sich auf zwei Basler Quartiere konzentriert, die bald saniert werden.

SONNTAGSBLICK: Gemäss dem Arbeitnehmerdachverband Travail.Suisse werden jährlich zwischen 3300 und 6600 Frauen am Arbeitsplatz wegen ihrer Schwangerschaft diskriminiert. Gleichstellungsbehörden beschäftigen sich regelmäßig mit solchen Fällen, wie zahlreiche Fachdienste dem SonntagsBlick bestätigen. „Seit MeToo haben sich viel mehr Frauen bei uns gemeldet“, sagt Virginie Ribaux, Anwältin der Gewerkschaft Unia. Es ist noch nicht bekannt, ob sich das Problem verschlimmert hat oder ob das wachsende Bewusstsein der Gesellschaft für das Phänomen verantwortlich ist.

NZZ AM SONNTAG: Diesen Frühling wird in vielen Kantonen eine neue Form der elektronischen Steuerung getestet, berichtet die NZZ am Sonntag. Nicht nur Kriminelle, sondern auch potenzielle Opfer erhalten ein GPS-Gerät. Kommen sich die beiden zu nahe, wird bei den Behörden und auf dem Gerät des Opfers ein Alarm ausgelöst. Ziel sei es, Opfer von Gewalt besser schützen zu können, sagt Janine Repetti-Dites, Direktorin des Vereins Electronic Monitoring, dem 22 Kantone angeschlossen sind. Die ersten Ergebnisse der Pilotversuche werden im Jahr 2024 erwartet.

SONNTAGMORGEN: Zwei in der Verfassung verankerte Missionen der Banco de la Nación werden laut PS nicht respektiert. Während die Institution an diesem Montag das Ergebnis ihrer Übung 2022 vorlegt, bereiten sich die Sozialdemokraten darauf vor, zwei parlamentarische Interventionen vorzulegen. In einem davon weist Samuel Bendahan (PS/VD) darauf hin, dass die SNB nicht wie gesetzlich vorgeschrieben zwei Drittel ihres Reingewinns an die Kantone abgeführt hat. Zwischen 2012 und 2021 hätte er nur 15 % des tatsächlich geschuldeten Betrags bezahlt, sagt er.

Hinweis: Diese Information wurde vom ATS nicht bestätigt.

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