Bern (awp/ats) – Die Wahl eines Nachfolgers für Alain Berset im Bundesrat, aber auch russische Spione in der Schweiz und an die Schweiz gerichtete Kritik an der armenischen Regierung sorgen in der Sonntagspresse für Schlagzeilen. Hier sind die wichtigsten Informationen, die Keystone-ATS nicht bestätigt hat:
Le Matin Dimanche: Die Sozialistische Partei hat ihre Regeln für die Nachfolge von Alain Berset im Bundesrat geändert, berichtet Le Matin Dimanche. Die Mitglieder der sozialistischen Fraktion in den Bundeskammern, die für die Entscheidung über die Kandidaten verantwortlich sind, haben nicht mehr das Recht auf zwei, sondern nur noch eine Stimme. „Die Idee ist, dem Modell der Bundesversammlung bei der Wahl des Bundesrates zu folgen“, sagt Samuel Bendahan, Co-Vorsitzender der sozialistischen Fraktion, gegenüber der Zeitung. Letztere werden am 24. und 25. November zusammentreten, um die Größe des Feldes und die Kandidaten festzulegen, fügt Bendahan hinzu. Derzeit gibt es fünf Kandidaten: den Zürcher Senator Daniel Jositsch, den Berner Nationalrat Matthias Aebischer, den Basler Staatsrat Beat Jans, den Bündner Nationalrat Jon Pult und den Waadtländer Nationalrat Roger Nordmann. Die Wahlen finden am 13. Dezember statt.
SonntagsBlick: Finanzministerin Karin Keller-Sutter soll am 11. Oktober vor der parlamentarischen Untersuchungskommission (CEP) erscheinen, die von den Bundeskammern nach der Übernahme der Credit Suisse durch UBS eingesetzt wurde, berichtet SonntagsBlick. Der St. Galler Bundesrat der PLR muss sich den Fragen der Parlamentarier zu den Umständen des Debakels, der Rettung und dem Verkauf der Credit Suisse an den Schweizer Rivalen stellen. Bisher befasste sich das CEP vor allem mit vorbereitenden Arbeiten organisatorischer und konzeptioneller Art. Der Abschlussbericht wird nicht vor Sommer 2024 erwartet.
NZZ am Sonntag: Ein Fünftel aller in Europa beschäftigten russischen Geheimdienstler sei in der Schweiz stationiert, berichtet die NZZ am Sonntag unter Berufung auf den Bundesnachrichtendienst (SRK). Laut einem hochrangigen SRC-Beamten, der vor dem Ausschuss für Außenpolitik (CPE) des Nationalrats sprach, handelt es sich um mehr als 80 Agenten. Während die Parteien die systematische Ausweisung russischer Spione fordern, verteidigt das Auswärtige Amt (EDA) Mäßigung. „Der Bundesrat verhängt keine Sanktionen in Form einer Ausweisung von Diplomaten.“ Allerdings bestünden Einreiseverbote gegen aus anderen Staaten ausgewiesene russische Diplomaten, fügt er hinzu. Seit Kriegsbeginn wurden 270 solcher Verbote erlassen. Allerdings haben europäische Länder 600 Abschiebungen durchgeführt.
SonntagsBlick: Die armenische Regierung kritisiert im SonntagsBlick die Schweiz wegen ihrer engen Wirtschaftsbeziehungen zu Aserbaidschan. „Die Verantwortung für Frieden und Stabilität liegt auch bei Wirtschaftsunternehmen und großen Handelskonzernen“, sagte ein Sprecher des armenischen Außenministeriums der Zeitung. „Wir haben klare und unwiderlegbare Beweise für eine Politik ethnischer Säuberungen und Massengräueltaten. Die Achtung der Grundrechte muss Vorrang vor allen kommerziellen Überlegungen haben.“ Schweizer Parlamentarier, darunter die Genfer Staatsräte Lisa Mazzone (Vert-es) und Carlo Sommaruga (PS), forderten den Schweizer Aussenminister Ignazio Cassis in einem Schreiben zum Handeln auf. Sie beziehen sich insbesondere auf den aserbaidschanischen Energiekonzern Socar.
SonntagsZeitung: Aus wirtschaftlichen Gründen verteilt die Post weiterhin Wahlwerbung in Briefkästen mit dem Schild „Werbung stoppen“, berichtet die SonntagsZeitung. Die vom Gelben Riesen eingenommene Summe sei in diesen Fällen dreimal so hoch, heißt es in der Zeitung. La Poste, die derzeit massenhaft Wahlpropaganda in der Schweiz verteilt, rechtfertigt die Nichteinhaltung des Aufklebers mit demokratischen Gründen.
Le Matin Dimanche/SonntagsZeitung: Das Schweizer Startup Transmutex entwickelt ein Kernkraftwerk, das mit Thorium statt mit Uran betrieben wird, schreiben Le Matin Dimanche und SonntagsZeitung. Dieser Reaktor könnte den Großteil der radioaktiven Abfälle bestehender Kernkraftwerke vernichten, behauptet Maurice Bourquin, Mitbegründer des Unternehmens und ehemaliger Rektor der Universität Genf und ehemaliger Präsident des CERN-Rates, in Zeitungen. Außerdem ist die Thoriumtechnik wesentlich sicherer, da eine Kernschmelze des Reaktors nicht möglich ist. „Wir hoffen, den ersten Reaktor innerhalb von zehn Jahren in Betrieb nehmen zu können“, fügt er hinzu und fordert den Bundesrat auf, zu prüfen, welche Auswirkungen der Bau eines solchen Kernkraftwerks auf die Schweiz haben würde.
Le Matin Dimanche: Der Kanton Genf verzeichnet die ersten Todesfälle im Zusammenhang mit Crack, warnt Le Matin Dimanche. „Es geht eher um Menschen, die über mehrere Jahre oder sogar Jahrzehnte hinweg unterschiedlichen Konsum hatten. […] „Das ist zu viel“, erklärt Thomas Herquel, Direktor von Première Ligne, einem Verein zur Prävention drogenbedingter Risiken, gegenüber der Zeitung. Genaue Zahlen zu nennen sei schwierig, denn Crack-Konsumenten „werden an Herzinfarkten oder Ähnlichem sterben.“ Sobald sie anfangen, Crack zu konsumieren, nehmen sie in zwei Wochen zwischen 15 und 20 kg ab, betont er. „Und wir reden hier von Leuten, die maximal 70 kg wogen, nicht.“ 100.“
SonntagsZeitung: Obwohl die Vorwürfe körperlicher und psychischer Gewalt gegen Schüler der Domino-Servite-Schule in Kaltbrunn (SG) schon mehrere Jahre zurückreichen, wendet die evangelische Gruppe hinter der Schule in Rumänien weiterhin körperliche Züchtigung an, berichtet die SonntagsZeitung. Die Gemeinschaft hat Schweizer Familien im Westen des Landes zusammengeführt und betreibt dort eine Schule, auch Domino Servite genannt. Geleitet wird diese vom Prediger Hans Koller, der bereits an der Spitze der Kaltbrunner Gemeinde stand und mit dem ehemaligen Chocolatier Jürg Läderach in Kontakt stand.
Hinweis: Diese Informationen wurden vom ATS nicht bestätigt.

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