Soziale Sicherheit und Gesundheit sind die Schwerpunkte der Debatten der 250 Aktivistinnen, die an diesem Samstag nach Freiburg gereist sind, um den feministischen Streik am 14. Juni vorzubereiten. Seit dem letzten organisierten Protest im Jahr 2019 „haben die Rückschläge die Fortschritte übertroffen“.
«Für Gleichberechtigung rufen wir dazu auf, am 14. Juni 2023 in der ganzen Schweiz auf die Strasse zu gehen», gaben die Teilnehmenden, Frauen und queere Menschen, in ihrem Aufruf zum Streik 2023 am Ende der Nationalen Feministischen Streikkonferenz bekannt. Die Streikkollektive einigten sich auf zehn Hauptforderungen.
Die Grundlagen wurden seit Januar durch Treffen auf beiden Seiten der Saane vorbereitet. Die Aktivistinnen fordern „höhere Renten und eine Transformation des Rentensystems hin zu einem gerechteren System, bessere Absicherung der Eltern und das Recht auf kostenlosen Schwangerschaftsabbruch“.
gerechteres System
Generell werde ein „besseres und gerechteres öffentliches Gesundheitssystem gefordert, das die Finanzen der Bevölkerung weniger belastet“. In einer Resolution wandten sich die Versammelten zudem gegen die von den Bundeskammern vorgesehene Verschlechterung der Renten der 2. Säule und forderten eine Stärkung der AHV.
Aktivistinnen forderten auch die Aufwertung sogenannter Frauenarbeitsplätze, eine Reduzierung der bei vollem Gehalt bezahlten Arbeitszeit und ein Gleichstellungsgesetz mit Strafen bei Verstößen, um gleiches Entgelt durchzusetzen. Sie fordern auch ausreichend finanzierte Maßnahmen gegen sexuelle und geschlechtsspezifische Gewalt.
Diskutiert wurde auch die Revision des Sexualstrafrechts, die nächste Woche vom Ständerat verabschiedet werden muss. Aus Sicht der streikenden feministischen Kollektive sei klar, dass die kantonale Kammer «jetzt die einmalige Chance hat, ein wirksames Sexualstrafrecht zu verabschieden», heisst es in der Medienmitteilung.
„Ein großer Streik“
Die Versammelten forderten auch einen nationalen Plan gegen alle Formen von Diskriminierung und Rassismus und für eine bessere Integration von People of Color und Diskriminierung. Außerdem forderten sie die Anerkennung sexueller Gewalt als Flucht- und Asylgrund. Auch Klima und Bildung standen auf der Speisekarte.
Jetzt heißt es warten auf den 14.6. Die Bewegung sieht „einen großen Streik“ voraus, wie zuletzt 2019 vor der Pandemie, als sich mehr als 500.000 Menschen mobilisierten. Das Ziel ist, dass die feministischen Kollektive auch dieses Jahr wieder viele Menschen zusammenbringen.
«Weil feministische Politik in der Schweiz Druck von der Strasse braucht», schloss das Treffen, das in einer gut gelaunten Atmosphäre stattfand. Der Protest wird in Zusammenarbeit mit Frauenorganisationen, Organisationen queerer Menschen und Gewerkschaften organisiert.
/ATS
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