Wegen der drohenden Abwesenheit vieler Lehrer sollen schweizweit einheitliche Regeln für mögliche Schulschließungen erlassen werden. Dies würde insbesondere die Verständigung unter den Eltern verbessern, meint der Schulleiter.
Thomas Minder, Präsident des Schweizerischen Schulleiterverbandes, geht davon aus, dass aufgrund der Omicron-Variante bald viele Lehrer gleichzeitig fehlen werden. «Im Extremfall wird es nötig sein, wieder auf den Fernunterricht umzustellen», sagte er am Mittwoch dem Tages-Anzeiger.
Die größte Schwierigkeit liegt seiner Meinung nach darin, persönlich unterrichten zu müssen und gleichzeitig ein Fernstudium anzubieten. „Dann müssen wir uns fragen, ob wir nicht alle Schüler zu Hause lassen“, fordert Minder.
Nationale Lösung
Allerdings müssen die Kantonsärzte entscheiden, ob ganze Schulen geschlossen werden sollen. Schwierig wäre eine solche Situation jedoch für die Eltern, die sich um sie kümmern müssten und nicht arbeiten könnten.
Daher geht es darum, eine Lösung auf nationaler Ebene zu finden. «Wir befürworten ein Massnahmensystem mit Eskalationsstufen, das für die ganze Schweiz gelten soll. Dann könnten wir je nach Schwere die entsprechenden Maßnahmen einleiten“, erklärt der Präsident der Schulleitung.
Von einer solchen Lösung ist die Schweiz jedoch weit entfernt, da jeder Kanton seine eigenen Regeln hat. Auch über ihre Schutzmassnahmen haben sich die Kantone nicht gegenseitig konsultiert. Akzeptanz und Glaubwürdigkeit der Maßnahmen leiden.
Thomas Minder steht dem Vorschlag, alle Schulen zeitweise zu schließen, durchaus ablehnend gegenüber. Es ist klar, dass die Qualität des Fernunterrichts nicht die gleiche sein kann wie im Klassenzimmer.
Besonders sei auch, dass über eine generelle Schließung von Schulen diskutiert werde, während noch massive Demonstrationen mit bis zu 10.000 Menschen stattfinden, stellt er fest.
/ ATS
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