Das Zentrum möchte ein bezahlbares Gesundheitssystem für alle
Trotz der Ablehnung der Initiative zur Senkung der Gesundheitskosten im Juni will die Partei weiterhin auf den „Hauptgrund der Sorge“ der Bevölkerung achten.
Der Präsident des Zentrums, Gerhard Pfister, fordert „konstruktive Lösungen“ in der Politik statt Polarisierung. Das Gesundheitssystem müsse für alle bezahlbar bleiben, sagte er bei der Eröffnung der Parteidelegiertenversammlung am Samstag in Wettingen (AG).
Auch nach der Ablehnung der vom Zentrum lancierten Initiative zur Senkung der Gesundheitskosten im Juni will die Partei weiterhin auf den „Hauptgrund der Sorge“ der Bevölkerung in der Schweiz achten. Die Ankündigung neuer Krankenkassenprämien rückt mit einer prognostizierten Steigerung von 6 % näher.
Es sei nicht hinnehmbar, dass die Versicherten die steigenden Kosten eines „reformunfähigen Gesundheitssystems“ tragen müssten. Besonders betroffen seien die Mittelschicht und Familien, betonte Pfister. Deshalb setzt sich das Zentrum im Abstimmungsprogramm am 24. November dafür ein, der einheitlichen Finanzierung von Gesundheitsleistungen (EFAS) zuzustimmen.
Hochwertiges und erschwingliches Gesundheitssystem
Das Swiss Centre hat am Samstag ein Manifest zugunsten eines erschwinglichen und hochwertigen Gesundheitssystems für alle verabschiedet. Dieser Text enthält einen Anspruchskatalog. Die Partei unterstützt auch die einheitliche Finanzierung der Gesundheitsleistungen (EFAS), die im November dem Volk vorgestellt wurde.
Die in Wettingen (AG) versammelten zentristischen Delegierten folgten der von Nationalrat Lorenz Hess (BE) vorgetragenen Meinung der Parteispitze. Sie stimmten einstimmig der Änderung des Bundeskrankenversicherungsgesetzes (KVG) zu. Die Bürger werden am 24. November darüber entscheiden.
Die EFAS muss die Verlagerung von Krankenhausbehandlungen auf ambulante Behandlungen fördern und so den Prämienanstieg stoppen. Heute werden stationäre Behandlungen von Kantonen und Krankenkassen bezahlt, während ambulante Behandlungen nur von den Krankenkassen übernommen werden.
Manifest angesichts eines wirkungslosen Gegenprojekts
Die Versammlung des Zentrums verabschiedete außerdem das Manifest „Endlich die Blockaden in der Gesundheitspolitik überwinden!“, das sieben Kapitel mit Forderungen enthält. Dieser reagiert damit auf den indirekten Gegenvorschlag des Parlaments zum vom Volk abgelehnten Parteivorstoß zur Senkung der Gesundheitskosten, der als unzureichend restriktiv erachtet wird.
Der Text des Zentrums fordert, den Numerus clausus des Medizinstudiums durch praxisnahe Zulassungsbedingungen, wie etwa ein Praktikum in einer Gesundheitseinrichtung, zu ersetzen. Das Zentrum will außerdem ein Jahr Allgemeinmedizin am Ende des Studiums einführen, neue Berufsbilder schaffen, um Hausärzte zu entlasten und Versicherte zuerst in die Apotheke vor der Arztpraxis leiten.
Interkantonale Gesundheitsregionen
Den Zentristen zufolge sollen die Kantone die Möglichkeit haben, sich zu interkantonalen Aufmerksamkeitsregionen zusammenzuschließen. Bestimmte Krankenversicherer wären berechtigt, diese Regionen für einen begrenzten Zeitraum abzudecken. Daher wäre der Wettbewerb um „gute Risiken“ begrenzt.
Darüber hinaus will das Zentrum weiterhin integrierte Versorgungsnetzwerke (HMO- oder Hausarztmodelle) fördern und diese Modelle in strukturschwachen Regionen weiterentwickeln. Sie möchte sie dazu ermutigen, sich um Menschen mit chronischen Krankheiten zu kümmern und Case Management zu betreiben. Außerdem wird ein Vergütungssystem angestrebt, das eine möglichst lange häusliche Pflege ermöglicht.
Die Partei fordert außerdem einen Masterplan für die digitale Transformation des Gesundheitssystems unter Beteiligung aller Akteure sowie die verpflichtende Einführung einer regional einheitlichen und leicht zugänglichen elektronischen Patientenakte.
Außerdem will sie die Verpflichtung zur Beauftragung von Anbietern schlechter Qualität und überhöhten Kosten abschaffen, Leistungen nach Effizienzkriterien kontrollieren und Patienten die Möglichkeit geben, Anbieter zu vergleichen.
Arzneimittelpreise
Im Arzneimittelbereich wünscht sich das Zentrum Vergütungsmodelle, die den Zugang zu pharmazeutischen Innovationen zu angemessenen Preisen ermöglichen. Sie fordert außerdem Instrumente zur Kostenkontrolle bei Arzneimitteln mit hohen Volumina sowie eine Lockerung der Indikationen und der Vergütung bei Versorgungsschwierigkeiten.
Schließlich ist es nach Ansicht der Zentristen auch notwendig, die Präventionsmaßnahmen zu stärken, Ärzte zu mehr Aufklärung über Therapievarianten und deren Kosten zu verpflichten und den Patienten und ihren Angehörigen eine sichere Entscheidung über die Art der Unterstützung am Lebensende zu ermöglichen . Kenntnis der Ursache.
Migration
Im Bereich Migration möchte Gerhard Pfister, dass die Schweiz in den Verhandlungen mit der EU eine Migrationsschutzklausel erhält. Dieses Instrument müsse auf regionaler Ebene aktiviert werden, wenn die Zuwanderung von Einwanderern in die Schweiz den europäischen Durchschnitt übersteige, so der Präsident des Zentrums.
Vor den Delegierten seiner Partei forderte Gerhard Pfister das Recht der Schweiz auf autonome Massnahmen in der Einwanderungsfrage, um den bilateralen Weg des Bundes mit der Europäischen Union zu gewährleisten. Es erfordert die Einführung einer „reaktiven“ und „dynamischen“ Schutzklausel bei Überschreitung bestimmter Schwellenwerte.
Dieses Instrument sollte insbesondere dann zum Einsatz kommen, „wenn die Zuwanderung in die Schweiz deutlich über dem Durchschnitt der EU-Länder liegt“, meint der Zuger Nationalrat. In einem solchen Fall sollten der Bundesrat oder die Kantonsregierungen entscheiden, ob Massnahmen zur Migrationsregulierung notwendig sind und welche Massnahmen ergriffen werden sollen.
Diese Maßnahmen wären zeitlich auf bestimmte Wirtschaftszweige und bestimmte Regionen begrenzt. Sie wären gültig, solange die Einwanderung über dem festgelegten Schwellenwert bliebe.
Das Zentrum habe diesen Vorschlag bereits bei der Umsetzung der Anti-Einwanderungsinitiative der SVP gemacht, habe aber nicht die Unterstützung der PLR und der PS gehabt, beklagte Gerhard Pfister.
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