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Schweiz – EU: Der Bundesrat will ein Verhandlungsmandat bis Ende Juni

by Eckhard Goudier

Das europäische Archiv steht kurz vor der Entsperrung. Der Bundesrat will Ende Juni ein Verhandlungsmandat mit der EU. Das Schutzniveau der Schweizer Löhne, der Knackpunkt, muss durch zusätzliche Massnahmen gewährleistet werden.

Die aktuelle Dynamik zwischen der Schweiz und der Europäischen Union sei positiv, stellt die Regierung in einer am Mittwoch veröffentlichten Medienmitteilung fest. Deshalb hat der Bundesrat das Departement für auswärtige Angelegenheiten beauftragt, mit jenen der Justiz und der Wirtschaft die Grundzüge eines Verhandlungsmandats mit Brüssel Ende Juni auszuarbeiten.

Als Diskussionsgrundlage dient nach wie vor der bisher favorisierte „Bündel“-Ansatz. Das bedeutet, dass ein Gesamtpaket einschließlich neuer konkreter Vereinbarungen (insbesondere zu Elektrizität, Lebensmittelsicherheit und Gesundheit) geplant ist. Anstelle einer einzigen horizontalen Vereinbarung, die institutionelle Probleme regelt (z. B. Übernahme des Rechts, Überwachung und Beilegung von Streitigkeiten).

Die Regierung begrüsst die einstimmige Unterstützung der Kantone. Der Dialog mit den Kantonen hat es ermöglicht, mögliche Lösungen sowohl für staatliche Beihilfen als auch für Einwanderungsfragen zu definieren. Letzte Woche gaben sie grünes Licht für neue schnelle Verhandlungen mit der EU und sie beabsichtigen, sich aktiv daran zu beteiligen.

Gehaltsschutz

Beim Lohnschutz, einem umstrittenen Punkt, der unter anderem das Ende der Verhandlungen zum Rahmenabkommen im Jahr 2021 herbeigeführt hat, will der Bundesrat zusätzliche Massnahmen, um das aktuelle Schutzniveau auf dem Schweizer Arbeitsmarkt zu gewährleisten.

Er beauftragte das Volkswirtschaftsdepartement, in enger Zusammenarbeit mit den Kantonen und den Sozialpartnern konkrete Vorschläge zu erarbeiten.

Gleichzeitig muss Staatssekretärin Livia Leu mit der EU die gemeinsame Basis für künftige Verhandlungen finalisieren. Die nächste Runde der Sondierungsgespräche, die neunte, ist für den 20. April in Brüssel geplant.

Dieser Regierungsentscheid folgt auch auf den Schweiz-Besuch des Vizepräsidenten der Europäischen Kommission, Maros Sefcovic, verantwortlich für das Schweizer Archiv in Brüssel, Mitte März. Herr Sefcovic zeigte sich optimistisch und nutzte seine Reise, um die Position der EU und insbesondere die Rolle des Bundesgerichtshofs, einer wahren Vogelscheuche der SVP, zu erläutern.

/ATS

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