Am 13. Februar sind die Schweizer zu den Urnen aufgerufen, um zum Verbot von Versuchen an allen Tierarten Stellung zu nehmen. Der von Regierung und Parlament bereits abgelehnte, nun aber direkt den Bürgerinnen und Bürgern vorgelegte Text der Volksinitiative fordert nicht nur ein Verbot von Tierversuchen in der Schweiz, sondern auch die Einfuhr von Produkten, die mit Hilfe von Tierversuchen entwickelt wurden. . Keine Partei hat die Initiative unterstützt, die das vierte Referendum in den letzten vierzig Jahren zum Thema Experimentieren darstellen wird.
Drei Initiativen zum gleichen Thema haben die Schweizer bereits abgelehnt: 1985 (mit 70 Prozent der Stimmen), 1992 (mit 56 Prozent) und 1993 (mit 72 Prozent). Jedes Jahr werden im Land etwa 600.000 Tiere zu Versuchszwecken verwendet – erklärt die Zeitung Swissinfo„Aber diese Zahl sinkt laut Statistik des Bundesamtes für Veterinärwesen stetig.“ „Im Jahr 2020 – so fährt die Schweizer Nachrichtenseite fort – passierten 550 107 Exemplare Schweizer Labors, von denen die allermeisten Mäuse (346 000), Vögel (66 000) und Ratten (52 000) waren.“
Neben einer sukzessiven Reduzierung der Zahl der in Labors verwendeten Proben sieht Bern eine sorgfältige Gesetzgebung zu Tierversuchen vor, die nur erlaubt ist, wenn die Forschenden nachweisen können, dass der Nutzen für die Gesellschaft aus dem Testergebnis das Leiden des Tieres überwiegt. Allerdings dürfen nach Angaben des die Initiative unterstützenden Ausschusses keine Experimente durchgeführt werden, bei denen Tiere missbraucht werden, die ihren Willen nicht ausdrücken können. „Kein Tier und kein Mensch kann verlässliche Vorhersagen für ein anderes Lebewesen machen“, lautet die These der Promotoren, die mit dem Verbot von Tierversuchen auch Versuche am Menschen in jedes Verbot einbeziehen wollen.
Neben dem politischen Nein zur Volksinitiative (die von den Abgeordneten im Parlament kein einziges Ja erhielt) haben auch Universitäten und Forschungsinstitute ihre starken Zweifel geäußert und Bürgerinnen und Bürger zum Widerstand aufgerufen. Auch der Schweizer Tierschutz, eine der „historischen“ Tierschutzorganisationen des Landes, hält den Text für zu radikal und bevorzugt eine bessere Förderung alternativer Methoden.
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