Die von einem Erdrutsch bedrohte Stadt Brienz im Kanton Graubünden muss evakuiert werden (unsere Ausgaben vom 14. April). Die Einwohner müssen das Dorf bis Freitag um 18.00 Uhr verlassen, teilte die Verwaltungsspitze der Gemeinde Albula, zu der Brienz gehört, am Dienstag mit. Ein Gesteinsvolumen von zwei Millionen Kubikmetern bewegt sich so schnell, dass es voraussichtlich innerhalb von ein bis drei Wochen einstürzen wird. Der Führungsstab leitete die „orange Phase“ ein, also die Evakuierung der 85 Dorfbewohner. Die „orangefarbene Phase“ sieht die „geordnete“ Räumung der Stadt vor. Auch Haustiere und Haustiere müssen evakuiert werden. Die Zufahrtsstraßen zur Stadt sind gesperrt.
Ab Freitagnachmittag kann bis auf Weiteres niemand mehr in der Stadt übernachten. Ab Samstag darf die Bevölkerung tagsüber einreisen, sofern die Situation dies zulässt. Großvieh von zwei Höfen bleibt vorerst in Ställen.
Von den derzeit 85 registrierten Einwohnern von Brienz würden aufgrund der Evakuierung voraussichtlich rund 50 bis 60 eine Ausweichunterkunft benötigen, sagte Christian Gartmann, Sprecher des Fahrpersonals. Alle Zufahrtsstraßen nach Brienz sind nun den Bewohnern und Bauherren des Dorfes vorbehalten.
Die Rutsche wird schneller
Letzte Woche stellten Experten fest, dass sich der Erdrutsch im Inselgebiet beschleunigt habe. Die Schlupfgeschwindigkeit „ist mittlerweile an allen Messpunkten so hoch“, dass mit einem baldigen Zusammenbruch dieser Zone zu rechnen ist. Experten können nicht vorhersagen, wie sich das „Insel“-Gebiet vom Berg trennen wird. Höchstwahrscheinlich eine große Anzahl von Steinschlägen von einigen Tausend bis mehreren Hunderttausend Kubikmetern. Auch ein langsamer, aber langanhaltender Erdrutsch in Form eines Murgangs ist möglich, der das Dorf erreichen und beschädigen kann.
Experten zufolge ist ein großer, schneller und großer Einsturz mit mehr als 500.000 Kubikmetern „deutlich unwahrscheinlicher“. Aber es kann nicht ausgeschlossen werden.
Die Aktivierung der „roten Phase“ bedeutet, dass innerhalb von vier bis zehn Tagen ein „stadtgefährdendes Ereignis bevorsteht“. Als nächstes wird ein absolutes Betretungsverbot für das evakuierte Gebiet ausgesprochen. Die Albulastrecke der Rhätischen Bahn und die Kantonsstraße Tiefencastel-Lenzerheide werden gesperrt.
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