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Sportler müssen vor Missbrauch geschützt werden – CSR Schweizer Radio und Fernsehen

by Juliane Meier

Schweizer Sportlerinnen und Sportler müssen besser vor Gewalt und Missbrauch geschützt werden. Bundesrätin Viola Amherd hat dazu am Dienstag eine Reihe von Massnahmen vorgestellt. Ziel ist es unter anderem, alle Verstöße gegen ethische Grundsätze zu sanktionieren.

Sportlern, insbesondere Minderjährigen, fehlt ein unzureichender Schutz, so das Ergebnis einer Untersuchung einer Zürcher Anwaltskanzlei, die Praktiken im Sportbereich aufklären soll. Tatsächlich ist es nicht ungewöhnlich, während des Trainings und bei Wettkämpfen körperliche und psychische Gewalt zu erleben.

So sind beispielsweise Sportler auch im Verletzungsfall zu Leistungen gezwungen. Sie bleiben oft ohne Unfallmeldung und wenn doch, entwickelt sich die Situation nicht unbedingt zu ihren Gunsten, unterstreichen die Autoren der Studie, die im Auftrag des Bundes die von den Medien publizierten Missbräuche im Macolin Center aufklären soll (BE) enthüllten die acht ehemaligen Turnerinnen, die im Oktober 2020 das Schweigen brachen. Künftig soll jedes nicht regelkonforme Verhalten sanktioniert werden. Es gibt Mindestanforderungen, die Verbände erfüllen müssen, wobei die neuen Bestimmungen Anfang 2023 in Kraft treten sollen.

Die Zusammenarbeit zwischen dem Bund und anderen Akteuren wie den Kantonen oder Swiss Olympic wird weitergeführt, die Aufsichtsfunktion des Bundes aber gestärkt. Das Bundesamt für Sport (BAG) überwacht die Einhaltung der Weisungen dank eines neuen Melde- und Kontrollsystems.

Nicht nur Gymnastik: 16% der Sportler werden während Training und Wettkämpfen beleidigt

Die vom Bund beauftragten Anwälte wollten klar sehen und analysierten auch die Situation in anderen Sportarten wie Trampolin, Eiskunstlauf, Tauchen und Synchronschwimmen.

Es zeigte sich, dass 16% der befragten Sportler regelmäßig während des Trainings oder Wettkampfes beleidigt wurden. Ein großer Fünfter hatte die Idee, den Sport wegen unfairer Behandlung, geistiger Erschöpfung oder Konflikten mit dem Trainer zu verlassen.

Später gaben 40 % an, aus Angst vor Vorurteilen nie über negative Erfahrungen zu sprechen. Von denen, die dies taten, sagten zwei Drittel, dass sich die Situation nicht geändert habe. Zwischen 9 % und 26 % sahen hingegen eine Verschlechterung der Situation nach dem Bericht. Ein Fünftel bezog sich dann auf „gewaltorientierte“ Methoden, die durch faktische Formen gekennzeichnet sind.

ATS / Schaukel


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