Der Anteil der in der Schweiz verbrauchten erneuerbaren Energie (ein Mix, der von den Anbietern gemäss Stromlabel verteilt wird) steigt, wenn auch langsam, von Jahr zu Jahr. Ende 2021 erreichte er gemäss Daten des Bundesamtes für Energie (BFE), die diesen Montag veröffentlicht wurden, 80% des Endverbrauchs (2020: 76%). Strom aus Wasserkraftwerken nimmt mit einem Anteil von 68 % (2020: 66 %) den Löwenanteil ein.
Es folgen die „neuen“ erneuerbaren Energien, nämlich Photovoltaik, Wind, Minihydraulik und Biomasse, die für 11,5% des Verbrauchs verantwortlich sind, präzisiert das BFE. 2020 lag der Anteil bei 10,3 %. Etwa 79 % dieses Stroms wurden in der Schweiz produziert. Rund drei Fünftel wurden in der Schweiz unter Ausnutzung des Vergütungssystems erwirtschaftet, das auf den Kosten der Einspeisung elektrischer Energie basiert.
Nuklear und fossil im Niedergang
Von dem im Jahr 2021 gelieferten Strom sind 18,5 % nuklearen Ursprungs (19,9 % im Jahr 2020). Die Energie aus dem Beschuss angereicherter Uranatome stammt wie schon 2020 fast ausschliesslich aus der Schweiz. Ein kleiner Prozentsatz des im Jahr 2021 gelieferten Stroms ist fossilen Ursprungs (1,87 % gegenüber 1,8 % im Jahr 2020).
Die Angabe der Herkunft ist obligatorisch geworden
Seit 2018 gilt für die Kennzeichnung von Strom die Pflicht zur vollständigen Deklaration der Herkunft. Das bedeutet, dass ab Lieferjahr 2021 sogenannter „Graustrom“, also Strom unbekannter Herkunft, nicht mehr zugelassen ist.
Da die meisten Nachbarstaaten keine Herkunftsnachweise für Strom aus konventionellen Kraftwerken erbringen, hat die Schweiz eine sogenannte Ersatzgarantie eingeführt. Aus Kohle im Ausland produzierter Strom wird als solcher deklariert und soll nicht mehr als „Graustrom“ bezeichnet werden. Der Kohlestromanteil, der über diese Ersatzgarantien importiert wird, liegt durchweg unter 1 %.
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