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Tomi Tomek: „Am Anfang hielten sie uns für Hexen“

by Rafael Simon

„In diesem Moment boten Bauern aus Val-de-Ruz an, für unsere Sterilisation zu bezahlen! Mit einem Hauch von Schalk in der Stimme erinnert sich Tomi Tomek an seine Ankunft in Noiraigue im Jahr 1981. Es ist mehr als vierzig Jahre her, dass dieser Tierschützer und seine inzwischen verstorbene Partnerin Elisabteh Djordjevic SOS Cats gründeten.

Die Herberge feiert an diesem Sonntag ihr Jubiläum. In Pully im Kanton Waadt, Hochburg der Schirmherrin des Vereins, der Schauspielerin Lauriane Gilléron, wird eine öffentliche Veranstaltung organisiert.

Die Gelegenheit für Tomi Tomek, Bilanz aus vierzig Jahren Engagement für den Tierschutz zu ziehen. Die deutschstämmige Frau und ihr Begleiter haben insgesamt mehr als 3.500 streunende Katzen aufgenommen. „Heute werden diese Tiere viel mehr von der Bevölkerung akzeptiert“, freut sich Tomi Tomek. Aber die Aufgabe war nicht immer einfach. „Anfangs hielten uns manche für Hexen oder Terroristen, weil wir aus Berlin kamen. Aber nach und nach haben die Menschen verstanden, dass wir einfach versuchen, dem Leben der Katzen, die wir aufnehmen, ein glückliches Ende zu geben“, sagt Tomi Tomek.

politische Schlachten

Dieses Jubiläum ermöglicht es dem Verein auch, auf die vielen Kämpfe zurückzukommen, die auf politischer Ebene geführt wurden, um zu versuchen, die Grenzen zugunsten der Tiere zu verschieben. Tomi Tomeks grösster Sieg bleibt, sagt er, das Handels- und Importverbot für Hunde- und Katzenfelle in der Schweiz im Jahr 2008.

Heute will er, dass streunende Katzen und andere Arten wie Füchse in der Schweiz von der Schädlingsliste gestrichen werden.

Tomi Tomek beabsichtigt, sich so lange wie möglich um ihr Tierheim und ihre Katzen zu kümmern. Sie denkt aber auch an die Nachfolge und will eines Tages die Schlüssel zu SOS-Chats an eines ihrer Teammitglieder übergeben, das gerade eine Ausbildung zur Katzenverhaltensspezialistin macht und sich vor allem im Fundraising weiterbilden möchte. /ara

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