Junge Schweizer fordern eine Verbesserung ihrer psychischen Gesundheit. Der Zukunftsrat u24, eine Organisation, die jungen Menschen eine politische Stimme gibt, hat 18 Empfehlungen für Politik und Gesellschaft aufgelistet.
Das Thema psychische Gesundheit sei für junge Menschen zwischen 16 und 24 Jahren ein großes Anliegen, erinnerte der Zukunftsrat U24 am Donnerstag in einer Pressemitteilung. Um diese Bedenken auszuräumen, fordert die Organisation, dass mehr in den Bereichen Prävention, Schulung, Arbeitsplatz und Regulierung von Online-Netzwerken getan wird.
Die Organisation kritisiert die Defizite des Schweizer Gesundheitssystems in Sachen Prävention. Nur 2 % der Gesundheitsausgaben werden für diesen Bereich aufgewendet. Junge Menschen fordern ein Bundesgesetz zur Prävention psychischer Erkrankungen.
Sie fordern außerdem einen nationalen Rechtsrahmen für die Regulierung von Social-Media-Plattformen. Für digitale Unternehmen müssen bestimmte Pflichten gelten, etwa Alterskontrollen einzuführen und jugendgerechte Angebote anzubieten.
In Schulen und Unternehmen
In Grund- und weiterführenden Schulen empfiehlt der Rat die Einführung eines Kurses „Psychologie und Persönlichkeitsentwicklung“. Die Idee wäre, Kinder und Jugendliche fähiger zu machen, sich an die Umwelt anzupassen.
Die Empfehlungen gehen auch auf Veränderungen in der Arbeitswelt ein. Die Erreichbarkeit außerhalb der Arbeitszeit soll besser geregelt und Menschen mit psychischen Erkrankungen besser geschützt werden. Diese Maßnahmen würden Stress und das Risiko psychischer Erkrankungen verringern. Die Einführung einer Vier-Tage-Woche wurde diskutiert, aber abgelehnt.
Neue Jugendlobby
Die Empfehlungen wurden vom Rat in drei zweitägigen Sitzungen in den drei Sprachregionen diskutiert und abgestimmt. Die Debatten brachten mehr als 40 Experten und Interessenvertreter aus Forschung, Verwaltung, Politik und Zivilgesellschaft zusammen.
Der u24-Zukunftsrat besteht aus rund 80 zufällig ausgewählten Personen im Alter zwischen 16 und 24 Jahren mit Wohnsitz in der Schweiz. Der in diesem Jahr gegründete Rat wird von der UNESCO und der Schweizerischen Gesellschaft für öffentliche Dienste (SSUP) unterstützt.
/ATS
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