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Wenn unsere Steuern die Margen von Coop und Migros finanzieren

by Rafael Simon

Unsere Steuern finanzieren die Margen der grossen Detailhändler in der Schweiz: Ist das zu viel Aufwand? Die Bruttomargen von Migros und Coop sind hoch, je nach Produkt und Referenz sogar sehr hoch: 66 % für einen Tomme Vaudoise, 92 % für einen Joghurt! Dies zeigt eine beispiellose Umfrage, die von durchgeführt wurde Zeit und Heidi.news. Da die beiden orangefarbenen Giganten ihre genaue Kostenstruktur nicht offenlegen, ist es unmöglich, genau zu wissen, was solch große Margen rechtfertigen würde. Die Schweizer Löhne und Produktionskosten sind natürlich höher als in Frankreich oder Deutschland, aber auch die Verkaufspreise der Produkte und vieles mehr. Die Margen zeigen deutlich überhöhte Abweichungen zu unseren europäischen Nachbarn.

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Auf der anderen Seite, auf der sicheren Seite, geben die ärmsten Schweizer Familien einen grossen Teil ihres Budgets für Lebensmittel aus. Die Preise von Milchprodukten, die Sie in den Regalen finden, haben einen echten Einfluss auf Ihr tägliches Leben. Daher betrifft die Margenfrage in erster Linie sie. Finanziert dieser Glücksfall Entwicklungen, die für sie nützlich sind? In der ganzen Schweiz verteilte Zeitschriften, alle Infrastrukturen, ein Kulturprozent? Der Mangel an Wettbewerb auf dem Einzelhandelsmarkt wird seit Jahren von verschiedenen Organisationen angeprangert und von den wichtigsten Interessengruppen widerlegt. Da sprechen auch die Zahlen: Die Stellung von Migros und Coop ist auch seit dem Zuzug von Lidl und Aldi nach wie vor dominant, in unserem kleinen Land viel höher als im übrigen Europa.

Verlierer an beiden Enden der Kette

Auch bewiesen: Jedes Jahr schließen Milchbauern ihre Läden. In einem organisierten und besonders komplexen System verkaufen die Bauern ihre Milch mit Verlust, wobei die gezahlten Preise niedriger sind als ihre Produktionskosten. Und Sie sollten wissen, dass die Milch nach ihrer Verwendung durch die Verarbeiter bezahlt wird und nicht nach ihrer Qualität. Infolgedessen müssen die Erzeuger ihre Aktivitäten neben der Milchkuhhaltung verstärken, um Direktzahlungen und andere Einkommensquellen zu erhalten. Wenn die großen Einzelhändler den Verarbeitern und damit den Erzeugern höhere Preise zahlen würden, wären die zur Unterstützung der Erzeuger erforderlichen Direktzahlungen geringer. Unsere Steuern finanzieren also indirekt die Margen der beiden Hauptverteiler.

In diesem großen undurchsichtigen Spiel sind die Verlierer an beiden Enden der Kette: die Produzenten und die Verbraucher. In einer Zeit, in der die Folgen des Krieges in der Ukraine zur Rechtfertigung weiterer Preiserhöhungen herangezogen werden, ist es höchste Zeit, endlich für mehr Transparenz im Schweizer Detailhandel zu sorgen.

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