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„Wir brauchen einen 9-köpfigen Bundesrat“

by Juliane Meier

Die Institutionelle Kommission des Nationalrates (KVP-N) gibt nicht auf: Mit 13 zu 10 Stimmen bekräftigte sie, dass ein 9-köpfiger Bundesrat nötig sei, wie es eine parlamentarische Initiative von Nadine Masshardt (PS/BE) verlangt.

Der Grund? Für die CIP-N wäre eine Erhöhung der Zahl der „Minister“ die einzige Möglichkeit, die politische Zusammensetzung des Parlaments innerhalb der Exekutive angemessen widerzuspiegeln und eine langfristige Konkordanz zu gewährleisten, heißt es heute in einer Mitteilung der parlamentarischen Dienststellen.

Andererseits ist eine grosse Minderheit der Ansicht, dass die Erhöhung der Zahl der Bundesräte kein Allheilmittel darstellt und diese Frage auf jeden Fall im Rahmen einer umfassenderen Reform der Staatsführung diskutiert werden sollte.

Im vergangenen Juni lehnte die entsprechende Staatskommission (CIP-S) den Antrag des Berner Abgeordneten mit 7 Stimmen, 3 und 2 Enthaltungen ab. Im April sprach sich die CIP-N dafür aus. Angesichts der Gegensätze zwischen den beiden Kommissionen wird das Objekt vollständig von beiden Kammern behandelt, die damit das letzte Wort haben.

Die CIP-S begründete ihr „Nein“ im Juni mit dem Hinweis, dass das Thema bereits fünf Jahre zuvor intensiv bearbeitet worden sei, das Projekt aber nicht die nötige Unterstützung erhalten habe.

Anders als bei der Nationalkommission steht bei der CIP-S die Vertretung der verschiedenen Parteien, Sprachregionen und Bevölkerungsgruppen nicht im Zentrum: Der Bundesrat ist nicht primär ein Vertretungsorgan. Seiner Meinung nach sollte das Hauptziel einer Regierungsreform das reibungslose Funktionieren des Kollegialorgans sein.

Gemäss CIP-N spiegelt die politische Zusammensetzung des Bundesrates jedoch die Kräfteverhältnisse im Parlament nicht ausreichend wider (die Grünen trampeln angesichts der Wahlerfolge der letzten Jahre um einen Sitz, Anm. d. Red.).

Aus seiner Sicht würde eine Erhöhung der Zahl der Exekutivmitglieder Raum schaffen, um alle relevanten politischen Kräfte angemessen in die Regierung einzubeziehen. Diese breite Einbeziehung ist laut CIP-N ein wichtiges Element des schweizerischen politischen Systems. Darüber hinaus wird eine mehrfache Aufteilung der zunehmenden Aufgaben der Regierung eine Entlastung einzelner Regierungsmitglieder ermöglichen.

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