Der Direktor der Groupe Mutuel fordert Eingriffe in Medikamente, Spitalplanung und Leistungskatalog, um den Anstieg der Krankenkassenprämien zu begrenzen. Fordert die Einrichtung einer Arbeitsgruppe mit allen Gesundheitsakteuren.
Diese „sollte die Kantone, den Bund, Versicherer, Ärzte, Spitäler, Pharmaunternehmen, andere Gesundheitsberufe und Patienten zusammenbringen“, listet Thomas Boyer in einem von Le Matin Dimanche und SonntagsBlick ausgestrahlten Interview auf. „Die verschiedenen Akteure müssen aufhören, den Schwarzen Peter abzuwälzen“, sonst „bewegt sich nichts.“
Die Initiative der Arbeitsgruppe müsse von Bern ausgehen, denn „das Bundesparlament muss die Reformen validieren“, betont er. Die Ankunft eines neuen Bundesberaters für Gesundheit in wenigen Monaten sei „eine Gelegenheit, eine neue Dynamik zu schaffen und echtes Engagement aufzubauen“, fügt er hinzu.
Medikamente und Krankenhäuser
Um dem Kostenanstieg entgegenzuwirken, schlägt der Chef der Mutuel-Gruppe kurzfristige Massnahmen bei den Medikamentenkosten vor, also den verstärkten Einsatz von Generika. Mittelfristig müsse die Schweiz ihre Strategie bezüglich der Spitalplanung überprüfen, führt er weiter aus.
Mit 576 Spitälern habe die Schweiz „nach Frankreich die höchste Dichte in Europa. Das ist zu viel“, fügt Boyer hinzu. „Wir müssen Standorte gruppieren und die Organisation des Systems überdenken.“ Sie empfiehlt den Übergang von der kantonalen Spitalplanung hin zu einer überregionalen oder gar zentralen Planung.
„Auf längere Sicht ist ein Modellwechsel notwendig“, so der Manager weiter. Seiner Meinung nach muss nicht nur bei den Preisen gehandelt werden, sondern auch beim Umfang der Dienstleistungen. „Wir müssen die tatsächliche Wirksamkeit jeder Intervention und ihren Nutzen für den Patienten in Frage stellen […] Wir müssen in der Lage sein, eine Reflexion zwischen dem Notwendigen und dem Angenehmen anzustoßen.“
Dieser Artikel wurde automatisch veröffentlicht. Quelle: ats

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