Großveranstaltungen wie die alpinen Skirennen im Lauberhorn (BE) oder die Solothurner Filmtage sind verfrüht, warnt ein Infektionsspezialist. Die Unsicherheit über die Omicron-Variante des Coronavirus sei nach wie vor zu groß, argumentiert er.
«Schutzkonzepte mit zuverlässigen Tests, die das Risiko auf ein erträgliches Mass reduzieren könnten, sind bei Grossveranstaltungen nicht wirklich praktikabel», erklärt Zürcher Experte Jan Fehr in einem am Mittwoch ausgestrahlten Interview der Neuen Zürcher Zeitung.
Obwohl die Zahl der Infektionsfälle durch die rasante Ausbreitung des Omicron-Stammes in die Höhe schnellen, hält es der Professor an der Universität Zürich für relevant, ihn weiter zu geben. Viel wichtiger sei es aber in Zukunft, alle Parameter zu berücksichtigen. „Es ist ein bisschen wie in einem Cockpit: Der Pilot muss die unterschiedlichsten Instrumente interpretieren können, um das Flugzeug zu fliegen.
Quarantänereduzierung
Eine hohe Fallzahl bedeute eine sehr große Vermehrung des Virus, fährt er fort. Dann können neue Varianten mit evolutionärem Vorteil erscheinen. Genau dieser Effekt wurde bei Omicron beobachtet.“ Es ist wichtig, dies auf dem Radar zu haben, damit Sie schnell eingreifen können, bemerkt er.
Der Infektologe spricht sich dafür aus, die Dauer der Isolation und Quarantäne zu verkürzen. „Jeder fünf Tage wäre akzeptabel.“ Der Bundesrat soll sich an seiner Sitzung am Mittwoch mit dieser Frage befassen.
Quarantänen komplett aufzuheben sei noch zu früh, sagt Fehr. Quarantänen werden die Gesundheitskrise nicht lösen, aber sie begrenzen, fügt er hinzu.
/ ATS
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