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Zwanzig Monate Pandemie haben der Solidarität geschadet

by Rafael Simon

Die Coronavirus-Pandemie untergräbt seit 20 Monaten die Solidarität, wie das am Freitag veröffentlichte Ergebnis einer von der Chaîne du Bonheur in Auftrag gegebenen Umfrage zeigt. Im persönlichen Umfeld von Menschen in Not wurde jedoch die gegenseitige Hilfeleistung verstärkt.

Fast zwei von fünf Menschen sind der Meinung, dass die Solidarität unter den Folgen des Coronavirus gelitten hat. Bei Jugendlichen und in der Deutschschweiz ist diese Meinung stärker ausgeprägt. Im Gegenteil, 17% sind der Meinung, dass sich die Solidarität verbessert hat.

Etwas mehr als ein Drittel der Umfrageteilnehmer gab an, dass sich junge Menschen während der Pandemie besonders solidarisch gezeigt haben. Nur 13 % der Befragten vertraten die gegenteilige Meinung.

Auch während der Pandemie flossen weiterhin Hilfen aus dem privaten Bereich. Fast ein Drittel der Menschen, die zu Beginn der Pandemie Familienmitgliedern oder Nachbarn halfen, gaben an, dies weiterhin zu tun. Etwa die Hälfte unterhält Verbindungen zu Nachbarn.

Der Staat oder Verwandte?

Außerdem waren 44 % der 18- bis 35-Jährigen der Meinung, dass der Staat der wichtigste Geber der Hilfe sein und großzügiger sein sollte. Im Gegensatz dazu neigten Menschen im Alter von 35 bis 65 Jahren besonders dazu, zu denken, dass diese Rolle der Familie oder ihren Angehörigen zufällt. Für eine Minderheit sollten Vereine, aber auch jede Person einzeln, mehr beitragen.

Die meisten sehen Solidarität als Aktion zugunsten von Menschen in Not. Auch für die Jüngsten haben Umwelt- und Tierschutzbelange an Bedeutung gewonnen. Die Menschen, die die Chaîne du Bonheur am ehesten unterstützen, sind Kinder, die in Not geraten sind, ohne dafür verantwortlich zu sein.

Zwischen 200 und 500 Franken

Im Durchschnitt spenden Personen über 65 Jahre 500 Franken pro Jahr. Zwischen 35-65 Jahren beträgt dieser Betrag rund 300 Franken und bei den Jüngsten 200 Franken.

La Chaîne du Bonheur, die dieses Jahr seit 75 Jahren besteht, organisiert vom 12. bis 17. Dezember eine Solidaritätswoche. Sie endet mit einem nationalen Sammeltag für notleidende Kinder im In- und Ausland.

Dieses erste Barometer der Solidarity Happiness Chain wurde im vergangenen September in Zusammenarbeit mit dem Sotomo Institut erstellt. Das Hilfswerk auf Gegenseitigkeit wollte das Solidaritätsempfinden der Schweizer Bevölkerung analysieren. Befragt wurden über 3.000 Personen ab 18 Jahren aus allen Sprachregionen.

/ ATS

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