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Hohes Fischsterben in der Schweiz

by Juliane Meier

Für den Schweizerischen Fischereiverband (FSP) erleben wir derzeit ein Fischsterben in historischem Ausmass. Angesichts dieses Phänomens, das die Existenz bestimmter Arten bedroht, zeigt die FSP mit dem Finger auf die Erzeugung von Wasserkraft.

Im gesamten Plateau und am Fusse des Jura berichten Fischer und Kantone von einer hohen Rate an ausgetrockneten Flüssen und toten Fischen, stellt der FSP fest. „Es ist eine echte Katastrophe, leider können wir nichts anderes sagen“, betont der zentrale Präsident der FSP, Roberto Zanetti.

Das Fischsterben durch die Hitzewelle zerstört plötzlich und brutal die jahrelange Pflege von Flussläufen und Fischbeständen durch lokale Fischereiunternehmen, sagt die FSP in einer an diesem Freitag veröffentlichten Pressemitteilung. Forellen und Äschen sind von diesem Phänomen besonders betroffen.

Eine Wassertemperatur von 20 Grad ist bereits gleichbedeutend mit Stress für diese Arten und ab 23 Grad wird die Situation sehr kritisch. Ab 25 Grad ist Ihr Leben bedroht. „Es bricht uns das Herz, wenn wir sehen, wie die Fische nach Sauerstoff suchen oder leblos in den seltenen Wassertümpeln liegen, die austrocknen“, sagt FSP-Administrator David Bittner.

Für die FSP besteht daher dringender Handlungsbedarf. «Die Politik ist sehr gefragt, auf nationaler, kantonaler und kommunaler Ebene», sagt Roberto Zanetti. Kurzfristig müssen die kantonalen Behörden eine restriktive Praxis der Wasserentnahme und einen respektvollen Umgang mit den Lebensräumen umsetzen, die als Rückzugsort für Fische dienen, die Süßwasser benötigen.

Hydraulische Energie

Für das Wohlergehen der Fische ist ein ausreichender Restfluss unerlässlich. Die FSP lehnt daher die Ausbeutung „des kleinsten Wassertropfens aus unseren Flüssen zur Gewinnung hydraulischer Energie“ ab. Der Präsident der FSP erwähnt den von bestimmten Kreisen ausgeübten Druck zugunsten einer Lockerung der Restwasservorschriften.

„Man soll und kann gerade in diesen schwierigen Zeiten nicht davon sprechen, den Flüssen noch die letzten Tropfen Wasser zur Gewinnung hydraulischer Energie zu entnehmen und noch weniger Wasser für die Fische übrig zu lassen“, erklärt der Präsident der FSP. Für den Bund stünde der kurzfristige ökonomische Nutzen in keinem Verhältnis zum irreversiblen ökologischen Schaden.

/ATS

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