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Wenig Wolken am Horizont für Schweizer Banken (EY)

by Meinrad Biermann

Die Häufung von Hindernissen wie Gesundheitskrise, Inflationsspitzen oder Cyberangriffe würden das Vertrauen der Schweizer Banken in keiner Weise beeinträchtigen.

Die allermeisten Betriebe erwarten laut einer Umfrage von Ernst & Young (EY) in den nächsten drei Jahren eine Ergebnissteigerung.

Der Bankensektor hat die Krise bisher reibungslos überstanden und zeigt sich laut dem am Dienstag veröffentlichten 12. jährlichen „Barometer“ des Beratungsriesen nahezu tadellos optimistisch. Von den Befragten erwarten 87 % eine kurzfristige Verbesserung ihrer operativen Leistung, gegenüber 73 % im Vorjahr. Die langfristigen Aussichten (drei Jahre oder mehr) bleiben sehr günstig, mit einer positiven Rücklaufquote von immer noch nahe 90 %.

Für Banken, die insbesondere aufgrund der Qualität ihrer Portfolios in diesem Bereich keine massiven Kreditverluste erlitten haben, stellt Telearbeit kein besonderes Problem dar, betonte Patrick Schwaller, Leiter der Kreditprüfung des Sektors, auf einer Pressekonferenz . und Partner von EY Schweiz. „Auch Banken haben von der Euphorie an den Finanzmärkten profitiert.“

Die Studienautoren haben jedoch einige Vorbehalte und bezweifeln, ob dieses „erhöhte Vertrauen“ gerechtfertigt ist. Die befragten Banken rechnen in der Schweiz kurzfristig nicht mit einer Inflationsrate von über 2%. Ein solches Szenario würde bedeuten, die Zinsen auf einem sehr niedrigen Niveau zu halten, was die Margenerosion im Kreditgeschäft noch verstärken würde.

In diesem Zusammenhang würden auf die Vermögensverwaltung spezialisierte Einrichtungen am meisten bevorzugt. Alle an der Umfrage teilnehmenden Privatbanken erwarten, ihre Ergebnisse innerhalb von zwei Jahren zu verbessern. Bei Regionalbanken mit starkem Fokus auf Retail-Aktivitäten, deren Anteil der Optimisten auf 65 % gesunken ist, fallen die Antworten gemischter aus.

Begrenzte Risiken bei der Kreditvergabe an KMU

Die Auswirkungen negativer Zinsen auf die Kunden sind für den Schweizer Bankensektor nach wie vor ganz oder teilweise Realität. Im Jahr 2016 haben 70 % der Befragten den Einsatz dieser Massnahme komplett ausgeschlossen, heute waren es noch 11 %, erinnert sich Timo d’Ambrosio vom Prüfungsdienst Finanzsektor von EY Schweiz.

Für Personen, deren Einlagen 100’000 Franken nicht übersteigen, erklären sich die meisten Anstalten entschlossen, auf die Gebühr zu verzichten. Es gebe jedoch einige Ausnahmen, erinnert sich EY in seinen Forschungsergebnissen.

Diese Situation veranlasst die meisten befragten Betriebe, die Investitionstätigkeit zu verstärken, um der Margenerosion im Kreditgeschäft entgegenzuwirken, ein Trend, der nicht neu ist. Kantonalbanken zeigen die größte Begeisterung für die Vermögensverwaltung, die als Aktivität mit dem höchsten Wachstumspotenzial identifiziert wurde (74% gegenüber 55% im Jahr 2020), noch mehr als Privatbanken (68%).

Während die Schweizer Wirtschaft stark von der Coronavirus-Pandemie betroffen ist, haben die meisten Banken (64%) nicht die Absicht, ihre Rückstellungen für kurzfristige Kredite an KMU zu erhöhen. Der Anteil sinkt jedoch innerhalb von drei Jahren oder länger auf 54 %.

In Bezug auf das Risiko beschäftigen Cyberangriffe die Branche zunehmend. Die Zahl der Einbruchsversuche stieg vor allem bei den befragten Regionalbanken, die mit 70 % positiv reagierten, gegenüber 50 % bei Kantonalbanken, 52 % bei Vermögensverwaltungsinstituten und 46 % bei ausländischen Banken. Einer der wichtigsten erwarteten Kostensteigerungen ist die Stärkung der Computersicherheit.

Die Umfrageteilnehmer wollen auch in die Entwicklung digitaler Plattformen, aber auch in nachhaltige Investments oder ESG-Angebote investieren. Andererseits gibt nur die Hälfte der befragten Banken an, bei der Kreditvergabe an Firmenkunden Nachhaltigkeitsaspekte zu berücksichtigen, wie EY in seiner Pressemitteilung betont.

Dieser Artikel wurde automatisch veröffentlicht. Quellen: ats / awp

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