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Der Jura baut sein Aufnahmesystem für ukrainische Flüchtlinge aus

by Eckhard Goudier

Nach der Notlage passt der Kanton Jura sein Aufnahmesystem für ukrainische Flüchtlinge an. Heute leben in der Region 420 Menschen, die grosse Mehrheit davon Frauen und Kinder, und die Marke von 50’000 Flüchtlingen, die seit Kriegsbeginn in der Schweiz angekommen sind, wurde kürzlich überschritten. Zahlen, die in den kommenden Monaten aufgrund des anhaltenden Konflikts auf ukrainischem Boden voraussichtlich noch weiter steigen werden. Deshalb rechnet der Jura bis nächsten Herbst mit rund tausend Flüchtlingen. Daher werden die Sammelunterkünfte ab dem 1. Juni um 150 neue Plätze erweitert, die sich auf die Schule St-Paul in Porrentruy, das Gebäude Bergeronnettes in der Rue de l’Hôpital in Delémont und das Sommerlager Fornet-Dessus in Lajoux verteilen.

Während Gastfamilien bisher die bevorzugte Lösung für Flüchtlingsankünfte waren (55 % der derzeitigen Unterkünfte), wird der erste Schritt nun vor allem in Sammelunterkünften erfolgen. „Wir werden Gastfamilien in Zukunft immer vertrauen, haben uns aber vorher die Zeit genommen, mit ihnen die Qualität und Bedingungen der Aufnahme zu beurteilen. Die Neuankömmlinge werden für einen Zeitraum von zwei bis drei Wochen in Sammelunterkünften untergebracht, bevor sie anderen Lösungen zugeführt werden, beispielsweise in einer Wohnung (rund 200 Plätze verfügbar) oder in einer Gastfamilie“, erklärt Muriel Christe Marchand, Leiterin des Sozialen Aktionsdienst. Dieses System würde es uns ermöglichen, die nächsten zwei Monate gelassen anzugehen, abhängig von der Entwicklung des Konflikts.

Priorität beim Französisch lernen

Nachdem die Dringlichkeit der ersten Ankünfte bewältigt wurde, will der Jura nun die Mechanismen zur sozialen Integration der Flüchtlinge stärken und perfektionieren. Obwohl das Bildungsniveau der Ukrainer in der Regel höher ist als bei der traditionellen Migration, ist die Die Sprachbarriere bleibt eine große BarriereBeschäftigung oder Berufsausbildung. Deshalb wird dem Erlernen der französischen Sprache Priorität eingeräumt. „In den Sammelunterkünften mit Freiwilligen des Roten Kreuzes werden Diskussionstische organisiert, um auf die Wörter des täglichen Wortschatzes zuzugreifen. Wer möchte, kann ab sofort auch Abendkurse bei unserem Partner für Französisch lernen, Comunica, besuchen. Schliesslich werden ab Schuljahresbeginn AIS-Klassen (Schweizer Integrationsagenda) mit intensivem Französischlernen an vier Tagen in der Woche eingerichtet, was noch wichtiger für Personen sein wird, die Zugang zum Arbeitsmarkt oder zur Berufsausbildung haben möchten. “, erklärt der Direktor des Juravereins für die Aufnahme von Einwanderern, Pierluigi Fedele. Selbstverständlich bleiben die Aufnahmeklassen in der obligatorischen Kinderschule erhalten.

Das System in Bezug auf Gesundheitsfragen ändert sich ebenfalls. Alle Neuankömmlinge werden nun systematisch zu einer ärztlichen Konsultation im Rahmen des Gemeindegesundheitszentrums in Delémont einbestellt. /jpi

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